„kulturMontag“ am 6. Dezember: Klimt-Auferstehung, Mozart-Fieber, Lueger-Denkmalstreit

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler live im Studio

Wien (OTS) – Am 6. Dezember 2021 beginnt der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ bedingt durch die „Die Promi-Millionenshow“ zugunsten von LICHT INS DUNKEL erst um 23.10 Uhr in ORF 2. Die Sendung befasst sich zunächst mit einem digitalen KI-Projekt, das Gustav Klimts einst umstrittene und im Zweiten Weltkrieg verbrannte „Fakultätsbilder“ wiederauferstehen lässt. Weitere Themen sind u. a. Barrie Koskys vielversprechender Da-Ponte-Zyklus an der Wiener Staatsoper, der mit der Lockdown-bedingten TV-Premiere von „Don Giovanni“ am Sonntag (20.15 Uhr, ORF III) seinen Anfang macht, sowie die jahrelange Kontroverse um das Wiener Karl-Lueger-Denkmal an der Ringstraße, die eine neue Wendung nimmt. Dazu ist Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler live zu Gast im Studio.

Bilderschock – Gustav Klimts digitale Auferstehung

„Hässlich, pornografisch, pervers“ urteilte ganz Wien, als Gustav Klimt Anfang des 20. Jahrhunderts seine Bilder für den Festsaal der Wiener Universität präsentierte. Seine Interpretation der beauftragten Deckengemälde – statt heiterer Allegorien schwebten von Krankheit und Leiden gezeichnete nackte Körper in einem wahnhaft düsteren Kosmos – lösten eine derart heftige Kontroverse aus, dass der Maler den umfangreichen Auftrag für symbolische Darstellungen der Philosophie, der Medizin und der Rechtswissenschaften fallen ließ. Die von damaligen Zeitungen und gar Größen wie Karl Kraus als „unsittlicher, gemalter Wahnsinn“ bezeichneten sogenannten „Fakultätsbilder“ fielen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs einem Brand zum Opfer. Nun kann der ehemalige Bilderschock mittels Schwarz-Weiß-Fotografien aus den frühen 1900ern sowie Künstlicher Intelligenz – geleitet von der Expertise des international renommierten Klimt-Forschers und Kurators am Belvedere Franz Smola – wiederauferstehen und in neuer alter Farbenpracht erstrahlen.

Mozart-Fieber – Barrie Koskys Da-Ponte-Zyklus an der Wiener Staatsoper

Opernmagier Barrie Kosky, der als Intendant die Komische Oper Berlin zu einem der führenden Opernhäuser Deutschlands gemacht hat, wird an der Wiener Staatsoper den Da-Ponte-Zyklus in Szene setzen. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Philippe Jordan macht den Anfang „Don Giovanni“, dessen Premiere Lockdown-bedingt nur im TV – am kommenden Sonntag, dem 5. Dezember, live um 20.15 Uhr in ORF III – zu erleben ist. Dass im Haus am Ring die drei Stücke, die Wolfgang Amadeus Mozart gemeinsam mit Lorenzo Da Ponte Ende des 18. Jahrhunderts kreiert hat, in einer Handschrift verewigt werden, ist keine Selbstverständlichkeit. Der deutsch-australische Regisseur will seine Trias-Interpretationen jedoch nicht in einen inhaltlichen Gesamtzusammenhang stellen. Für Koskys trendiges Musiktheater sind die jungen und jüngsten Mitglieder des Staatsopernensembles im Einsatz. Kyle Ketelsen ist „Don Giovanni“, weiters dabei sind:
Stanislas de Barbeyrac (Ottavio), Hanna-Elisabeth Müller (Donna Anna), Kate Lindsey (Elvira), Philippe Sly (Leporello) und die Niederösterreicherin Patricia Nolz (Zerlina).

Denkmalstreit – Die ewige Diskussion um Karl Lueger

95 Jahren schon steht die Bronzestatue des ehemaligen Wiener Bürgermeisters Karl Lueger auf einem Podest in der Wiener Innenstadt, seit mehr als 15 Jahren wird in der Öffentlichkeit heftig über eine Neugestaltung debattiert. Denn auf der einen Seite war Lueger maßgeblich an der Entwicklung Wiens zur modernen Großstadt beteiligt, andererseits gilt er als Prototyp des modernen, populistischen Politikers mit antisemitischer Rhetorik und war – nach dessen eigenem Bekunden–- einer der „Lehrer“ Hitlers. Jetzt scheint langsam Bewegung in die Sache zu kommen: Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler kündigte eine Ausschreibung für eine „künstlerische Kontextualisierung“ des Denkmals am Stubentor an, die 2023 umgesetzt werden soll. Die Grünen der Stadt Wien und die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen fordern jedoch die Entfernung der Statue, die als Bezugspunkt für Rechtsextreme gilt. Auslöschen oder Aufarbeiten der Geschichte? Ein Pro und Contra. Live zu Gast im Studio nimmt Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler dazu Stellung.

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