Hammer zu Ludwig: „Hören Sie endlich auf, der Wiener Bevölkerung Märchen zu erzählen“

Wiener Bürgermeister muss seine Schmollecke verlassen und endlich seine eigenen Klimaziele ernst nehmen

Wien (OTS) – “Die Wissenschaft, der Wiener Koalitionspartner und die eigene Parteijugend sind sich einig: Das Aus für die Lobau-Autobahn war ein wichtiger und notwendiger Schritt für den Klimaschutz. Nur Bürgermeister Michael Ludwig sitzt noch in der Schmollecke und will weiterhin stur am unnötigsten aller uralt-Projekte aus dem letzten Jahrtausend festhalten”, sagt der Klimaschutzsprecher der Grünen, Lukas Hammer, in einer Reaktion auf das heutige Ö1-Interview mit dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig.

Bei allem Respekt für sein konsequentes Pandemie-Management, können die Aussagen des Bürgermeisters zur Lobau-Autobahn nicht unkommentiert bleiben, so Hammer und erläutert: „Alle Untersuchungen zum Lobautunnel und auch alle verkehrswissenschaftlichen Studien zeigen, dass mehr Autobahnen zu mehr Verkehr führen. Man kann es nicht oft genug wiederholen: Der Lobautunnel, der durch ein unberührtes Naturschutzgebiet führen würde, hätte weder eine Entlastung für die Bevölkerung in der Donaustadt, noch für die Südosttangente, sondern nur zusätzlichen Verkehr gebracht. Man bringt auch nicht mehr Wasser durch einen Trichter, nur, weil man den Wasserhahn stärker aufdreht. Hören sie endlich auf, der Wiener Bevölkerung Märchen zu erzählen, Herr Bürgermeister.“

Verwundert sich zeigt sich Hammer darüber, dass Ludwig vorgibt, keine Alternativen zu kennen. „Der Ausbau von Buslinien, Straßenbahn-und Schnellbahnverbindungen, der Bau von Radschnellwegen und ein ausdifferenziertes Parkpickerl: Die Lösungen für eine tatsächliche Verkehrsentlastung in Wien Donaustadt liegen seit Jahren auf dem Tisch und lassen sich in vergleichsweise kurzer Zeit realisieren. An einer Unterstützung durch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler werden die Alternativen sicherlich nicht scheitern, Bürgermeister Michael Ludwig muss sie nur wollen. Bisher wurden sie mit Verweis auf die Autobahn von der SPÖ allerdings blockiert“, kritisiert der Grüne Klimaschutzsprecher.

“Wir kommen im Klimaschutz nicht weiter, wenn wir uns neue Ziele setzen, aber alte Politik mit uralt-Projekten einfach stur weiterführen“, meint Hammer und ergänzt: „Wenn der Bürgermeister seine eigenen Klima- und Mobilitätsziele ernst nehmen will, dann muss er sich die Frage stellen: wozu brauche ich eine neue Autobahn, wenn ich mir vorgenommen habe, den Autoverkehr zu reduzieren? Und wie kann ich eine neue Autobahn mit noch mehr CO2-Emissionen rechtfertigen, wenn ich mir vorgenommen habe, in 20 Jahren klimaneutral zu werden?“

Lukas Hammer fordert Ludwig auf, seine Schmollecke zu verlassen und wieder an den Verhandlungstisch zu kommen, um gemeinsam an den Lösungen für die notwendigen klima- und verkehrspolitischen Herausforderungen für Wien zu arbeiten.

„Verantwortungsvolle Politik sollte lernfähig sein und nicht unbelehrbar an alten Projekten festhalten. Und heute wissen wir, dass wir die Lobau-Autobahn nicht bauen können, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen“, sagt Hammer.

Grüner Klub im Parlament
+43-1 40110-6697
presse@gruene.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.