ORF-„matinee“: „Gugelhupf-Geschichten“, „Marcel Prawy – Die wahre Freude erleben“, „Orte der Kindheit – Piotr Beczala“

Am 2. Jänner ab 9.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Die „matinee“ am ersten Sonntag des neuen Jahres, am 2. Jänner 2022 um 9.05 Uhr in ORF 2, würdigt zwei Publikumslieblinge der Opernwelt: Nach einem kulturkulinarischen Auftakt mit der Dokumentation „Gugelhupf-Geschichten“ erinnert der von Teresa Vogl präsentierte ORF-Kulturvormittag mit dem Porträt „Marcel Prawy – Die wahre Freude erleben“ (9.50 Uhr) an den legendären Opernführer der Nation, dessen Geburtstag sich gerade zum 110. Mal jährte. Den 55. Geburtstag feierte kürzlich Startenor Piotr Beczala, den ein Film der Reihe „Orte der Kindheit“ (10.25 Uhr) zu seinen Wurzeln in der polnischen Heimat begleitet.

„Gugelhupf-Geschichten“ (9.05 Uhr)

Der „Gugelhupf“ ist nicht nur ein Stück österreichischen Kulturguts – es gibt diesen Kuchen in verschiedenen Ausführungen weit über die Grenzen des Landes hinaus. Seit dem Biedermeier ist der heutige Mehlspeisenklassiker der Inbegriff von Kaffeejause oder Sonntagsfrühstück. Saftig, buttrig, dottergelb, mit Rosinen oder mit kleinen Schokostücken, auch Biskuitteig, Sandteig oder Germteig in den verschiedensten Variationen – all das kann ein guter Gugelhupf sein. „Schober“, „Königs-Gugelhupf“, „Mostpudding“ oder „saurer Kougelhopf“ heißen einige seiner Varianten. Genauso, wie es unterschiedliche Namen gibt, existieren auch unterschiedliche Backformen. Eine der bekanntesten ist die hohe Kranzform aus Metall, Keramik, Glas oder Silikon, die klassischen Pudding-Formen ähnelt, in der Mitte eine Öffnung hat und den Teig dadurch gleichmäßiger garen lässt. In der Dokumentation von Anita Lackenberger verraten begeisterte Bäckerinnen und Bäcker ihre Gugelhupf-Anekdoten und Lieblingsrezepte.

„Marcel Prawy – Die wahre Freude erleben“ (9.50 Uhr)

Er war bekannt als der „Opernführer der Nation“ – keinem anderen gelang es, so eindrucksvoll Oper zu erklären und die Liebe zu diesem Genre anderen weiterzugeben: Marcell Horace Frydmann Ritter von Prawy, so sein ursprünglicher Name, stammte aus einer jüdischen Hofbeamtenfamilie. Er studierte Rechtswissenschaften und absolvierte neben seinem Studium immer wieder musikwissenschaftliche Vorlesungen bei Egon Wellesz. Als Privatsekretär des legendären Sängers Jan Kiepura konnte er der Verfolgung des nationalsozialistischen Regimes durch Emigration in die USA entkommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Prawy 1946 als US-Soldat wieder nach Wien und brachte das Musical von den Staaten auf den europäischen Kontinent. 1950 quittierte er den Dienst bei den US-Streitkräften und trat als Veranstalter von Musikabenden im Wiener Kosmos-Kino auf. Es verging kein Tag, an dem er nicht seine geliebte Oper besuchte. 1955 wurde er Chefdramaturg an der Wiener Volksoper, 1972 dann an der Staatsoper. Viele Einrichtungen wie die heute überall beliebten Opern-Einführungsmatineen gehen auf seine Initiative zurück. Im 2011 gestalteten Filmporträt von Heidelinde Rudy und Christoph Wagner-Trenkwitz erzählen Personen, die mit Marcel Prawy eng zusammengearbeitet haben, von ihren Erinnerungen an ihn und geben zahlreiche Anekdoten mit und über ihn zum Besten. Seine umfangreiche Sammlung an Musikdokumenten, die sich in den legendären Plastiksackerln befanden, wurde nach seinem Tod der Stadt Wien vermacht.

„Orte der Kindheit – Piotr Beczala“ (10.25 Uhr)

Peter Schneeberger begibt sich in der beliebten ORF-Reihe „Orte der Kindheit“ mit Künstlerinnen und Künstlern zurück an ihre Ursprünge, zu dem, was sie geprägt hat. Diesmal erlaubt Startenor Piotr Beczala einen privaten Blick in seine Vergangenheit. In seinem Refugium im südlichen Polen singt der Weltstar am Lagerfeuer Pfadfinderlieder, erzählt, warum er den Gemüsegarten seines Vaters hasste und wie ein Karpfen im Ruderboot sein Leben verändert hat. Beczala nennt sich selbst einen glücklichen Tenor. Er gilt in der Opernwelt als einer der besten seines Fachs, doch seine Karriere überraschte ihn selbst wohl am meisten. Beczala begann ganz bescheiden – u. a. als Straßensänger in Wien. Die erste Gage waren ein paar Schillinge in seinem Hut. Was er damit angestellt hat und wie sein Leben weiterging, erzählen er und seine Frau Kasia in diesem von Ute Gebhardt gestalteten Film mit anekdotischem Witz und einer großen Portion Liebenswürdigkeit.

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