„Orientierung“ berichtet über Caritas-Unterstützung für Binnenflüchtlinge in der Ukraine

Am 10. April um 12.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 10. April 2022, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Auf der Flucht: Caritas unterstützt Binnenflüchtlinge in der Ukraine

Etwa sechs Wochen sind seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine vergangen. Nach Angaben der UNO haben bereits mehr als 4,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Heimatland verlassen. Ebenfalls sehr hoch dürfte die Zahl der Binnenflüchtlinge sein, die die unmittelbaren Kriegsgebiete verlassen haben, aber im Land geblieben sind. Eine Anlaufstelle für diese Menschen ist die ukrainische Caritas, die auch von der österreichischen Caritas seit Jahren massiv unterstützt wird. Die Arbeit dieser ukrainischen Hilfsorganisation und der katholischen Kirche hat ein ORF-Team in der Ostukraine begleitet. Bericht: Christian Wehrschütz.

Helfer brauchen Hilfe: Moldau hilft Ukraine-Flüchtlingen – und benötigt selbst Hilfe

Der Grenzübergang Palanca zwischen der Ukraine und der Republik Moldau: Ein paar Dutzend weiße Zelte und Versorgungscontainer stehen bereit. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Hilfsorganisationen warten hier auf Menschen aus der Ukraine, vor allem aus dem nur eine gute Autostunde entfernten Odessa. Viorica Matas, verantwortliche Projektkoordinatorin des Sozialprojekts Concordia, versucht, aktuelle Informationen zu bekommen, wann mit dem Eintreffen weiterer Flüchtlinge zu rechnen ist. Seit 2004 ist die österreichische Hilfsorganisation Concordia als mittlerweile größte ausländische Hilfsorganisation in Moldau tätig. Der Fokus ist dabei auf die Betreuung von Kindern gerichtet, die ohne Eltern aufwachsen, und auf die Hilfe für alte vereinsamte Menschen in Dörfern. In den vergangenen Wochen jedoch haben die rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ebenso viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer von Concordia nahezu alle bestehenden Sozialprojekte in Moldau für geflüchtete Menschen geöffnet. Viele Tagesheime betreuen nun auch traumatisierte Kinder aus der Ukraine. Wohngemeinschaften für Waisenkinder und Senioren haben ukrainische Mütter mit Kindern aufgenommen und Concordia hat Häuser organisiert, in die geflüchtete Menschen einziehen konnten. Viorica Matas ist stolz, dass ihr Heimatland Moldau – das ärmste Land Europas – rund 100.000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen hat. Eine europäische Geberkonferenz hat Moldau nun viele Millionen Euro an Unterstützung zugesagt. Ein Team der „Orientierung“ hat dieser Tage Projekte von Concordia in der Republik Moldau besucht und berichtet von der aktuellen Flüchtlingssituation. Bericht: Marcus Marschalek.

Papst auf Malta: Aufruf zu europäischer Solidarität

Das Schicksal von Menschen auf der Flucht, der Umgang mit dem Thema Flucht – das stand auch im Mittelpunkt eines Kurzbesuchs von Papst Franziskus auf der Mittelmeerinsel Malta am vergangenen Wochenende. An anwesende Flüchtlinge, aus afrikanischen Ländern etwa, wandte er sich dabei in einer Rede, sprach aber auch von einem „ungerechten und brutalen Krieg in der Ukraine“, der viele Menschen in die Flucht getrieben habe. In Malta, wo der Überlieferung nach der Apostel Paulus gestrandet ist, rief Papst Franziskus zum wiederholten Mal zu europäischer Solidarität in der Flüchtlingsfrage auf. Mit Malta besuchte der Papst ein traditionell katholisches Land, das in gesellschaftlichen Fragen als tendenziell wertkonservativ gilt, andererseits aber auch einen Inselstaat, der in den vergangenen Jahren durch Fälle von Geldwäsche, Korruption und den Mord an einer prominenten Journalistin Schlagzeilen gemacht hat. Bericht: Cornelia Vospernik.

Diener der Wahrheit? Der hohe Anspruch des Joseph Ratzinger

Der Vorwurf, der emeritierte Papst Benedikt XVI. habe in den 1980er Jahren, damals als Erzbischof von München und Freising, bei Missbrauchsfällen in der Erzdiözese weggesehen und nun auch seine Rolle dabei zu vertuschen versucht, beherrschte – zumindest in Europa – Anfang 2022 Diskussionen in und außerhalb der katholischen Kirche. Der hochbetagte einstige Hüter der katholischen Wahrheit als vermeintlicher Lügner – ein PR-Desaster. Negative Schlagzeilen haben die Karriere Joseph Ratzingers während seiner Laufbahn als Präfekt der Glaubenskongregation und als Papst immer wieder begleitet. Er verteidigte unpopuläre Standpunkte in Sachen Sexualethik, schloss unliebsame progressive Theologen vom Lehramt aus, torpedierte mit unbedachten Formulierungen zeitweise den Dialog mit anderen Konfessionen und mit Religionen wie dem Islam, dozierte bei Reisen zu ehemaligen Kolonialvölkern über die Geschichtsnotwendigkeit der christlichen Mission. Dabei gilt Joseph Ratzinger zugleich als scharfsinniger, elegant argumentierender Theologe, dessen Werk seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil die moderne römisch-katholische Kirche entscheidend geprägt hat. Er gilt auch als der erste Präfekt und Papst, der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche öffentlich machen und verfolgen ließ. Seine „teutonische Unnachgiebigkeit“, die ihm den Titel „Panzerkardinal“ einbrachte, ist freilich mehr als nur schlechtes Image. Sie ergibt sich aus seiner theologischen Grundposition, die eine in Christus geoffenbarte Wahrheit für immerwährend gültig erachtet und bei aller Bereitschaft zu Modernisierung gegen zeitgeistige Infragestellungen sowie religiöse und ethische Pluralitäten zu verteidigen versucht. Von welcher Wahrheit spricht Joseph Ratzinger? Anlässlich des bevorstehenden 95. Geburtstags des emeritierten Papstes – geboren am 16. April 1927 – hat Peter Beringer den Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück dazu befragt und zeichnet ein Porträt des Theologen Joseph Ratzinger vor dem Hintergrund der Umbrüche in der katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Bericht: Peter Beringer.

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