Tierärztekammer: Verantwortung für Tierschutz, wichtiger denn je

Anlässlich des diesjährigen Welttierschutztages am 4. Oktober und angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und nach wie vor, gesundheitlichen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie hat das Thema Tierschutz heuer einen besonders hohen Stellenwert.„Abseits der humanitären Katastrophe in der Ukraine brauchen die betroffenen Tiere, entsprechenden Schutz und eine Versorgung. Aus diesem Grund haben sich dankenswerterweise viele Tierärzt*innen solidarisch erklärt und bieten nach wie vor eine kostenlose tierärztliche Versorgung in ihren Tierarztpraxen an. Ihnen gebührt großer Dank und Anerkennung“, sagt Mag. Kurt Frühwirth, Tierarzt und Präsident der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK), die eine Liste jener Tierarztpraxen führt, die eine kostenlose tierärztliche Versorgung bereitstellen.

Der Tierschutz ist für uns Tierärzt*innen nicht nur gesetzliche Vorgabe, sondern Berufsethos. Unser tierärztliches Handeln hat unmittelbare Auswirkungen auf Tiere, Menschen und Umwelt. Unser moralisches und ethisches Handeln hat nachhaltige Folgen auf den Tierschutz und in weiterer Folge auch auf die menschliche Gesundheit,“ sagt Mag. Frühwirth.

ÜBERTRAGBARE TIERKRANKHEITEN VERHINDERN, LEBENSMITTELSICHERHEIT GEWÄHRLEISTEN

Tierärzt*innen seien dem Schutz von Konsument*innen vor Zoonosen (Krankheiten, die sich vom Tier auf den Menschen übertragen) und auch gesundheitlichen Schäden durch Lebensmittel verpflichtet. „Ganz im Sinne des One Health-Ansatzes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nehmen Tierärzt*innen hier eine wichtige Rolle ein und tragen maßgeblich zur nötigen Lebensmittelsicherheit bei. Nur von gesunden Tieren können gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel gewonnen werden,“ so Frühwirth weiter.  

ILLEGALEN WELPENHANDEL STOPPEN

Wie bereits zu Beginn der Corona-Pandemie, ist nach wie vor die Nachfrage nach Hundewelpen und Jungkatzen hoch und der Haustierboom ungebrochen. Zum Leidwesen der kleinen Mitgeschöpfe, die oftmals illegal als Ware im Internet gehandelt werden.

„Einmal mehr möchten wir potenzielle Tierhalter*innen dazu aufrufen, sich von Billig-Welpen fern zu halten. Es handelt sich meist um Import-Tiere, die häufig unter furchtbaren Bedingungen in Osteuropa ,gezüchtet` und viel zu früh von ihren Müttern getrennt werden. Die nur wenige Wochen alten Hunde und Katzen müssen oft unwürdige Zustände und damit verbundene Leiden und Schäden über sich ergehen lassen und bleiben ihr Leben lang traumatisiert. Viele davon kommen bereits krank in unser Land. Wir Tierärzt*innen sind mit allen Konsequenzen dieses Booms konfrontiert und können oft todkranke Tiere nur mehr schwer retten bzw. müssen auch das furchtbare Tierleid mitansehen. Das ist inakzeptabel und auch für uns sehr schmerzhaft“, sagt Frühwirth. 

Die Entscheidung einem Tier ein zu Hause zu geben ist eine langfristige Entscheidung und hat große Auswirkungen auf den individuellen Alltag. „Wir raten dazu, sich die Anschaffung eines Haustieres generell sehr gut zu überlegen, sowie auch die damit verbundenen Kosten für Futter, Tierarzt und eventuelle Urlaubsunterbringungen zu berücksichtigen. Zudem sprechen wir uns klar für einen österreichweit verpflichtenden Sachkundeunterricht vor Anschaffung eines Tieres aus – nur mit dem nötigen Wissen und dem nötigen Hausverstand kann Tierleid verhindert werden“, so Frühwirth abschließend.

Mag. Silvia Stefan-Gromen, Österreichische Tierärztekammer,
Abteilungsleiterin Medien & Kommunikation, Tel. 01/ 512 17 66 DW 41
Email: silvia.gromen@tieraerztekammer.at

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