„Gestern heilig, heute kriminell?“: Neue „kreuz und quer“-Doku über Martha Hennessy, „eine Christin im Kampf für Gerechtigkeit“

Am 22. November um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Schwester Courage“

Wien (OTS) – Die Amerikanerin Martha Hennessy ist die Enkeltochter der katholischen Pazifismus-Ikone und Gründerin der Catholic-Worker-Bewegung Dorothy Day. Wie die Großmutter kämpft sie gegen Atomwaffen. Dafür ging sie sogar ins Gefängnis. Mit Cristina Yurena Zerrs Dokumentation „Gestern heilig, heute kriminell? – Eine Christin im Kampf für Gerechtigkeit“ zeigt „kreuz und quer“ am Dienstag, dem 22. November 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2 ein Porträt Martha Hennessys. Um 23.10 Uhr folgt das „kreuz und quer“-Dokudrama „Schwester Courage“ von Klaus T. Steindl.

„Gestern heilig, heute kriminell? Eine Christin im Kampf für Gerechtigkeit“ – Ein Film von Cristina Yurena Zerr

Was bedeutet es, sich im 21. Jahrhundert für die radikale Nachfolge Jesu zu entscheiden? Mit dieser Frage beginnt das Porträt über Martha Hennessy (67) – einer ungewöhnlichen, tiefgläubigen Frau, die in ständiger Suche nach ihrem Beitrag für eine gerechtere, befreite Gesellschaft ist. Diese Suche bewegt sie zu einem drastischen Schritt: Am 4. April 2018 bricht sie mit einer Gruppe von sieben katholischen Aktivistinnen und Aktivisten – der Tradition der christlichen Pflugscharbewegung folgend – in eine der weltweit größten US Navy-Basen im Bundesstaat Georgia ein, um gegen die dort gelagerten Atomwaffen zu protestieren. Die als Kings Bay Plowshares 7 bekanntgewordene Gruppe wird in einem Gerichtsprozess im Oktober 2019 schuldig gesprochen. Im Dezember 2020 tritt Hennessy ihre Haftstrafe von zehn Monaten an. Es folgen drei Jahre Bewährungszeit unter strengen Auflagen. Im Film wird Martha Hennessys Engagement gegen Nuklearwaffen in einen größeren Rahmen eingebettet: Ein Jahr nach Inkrafttreten des UN-Vertrags zum Verbot von Atomwaffen kommen Mitgliedsstaaten, Betroffene und Zivilgesellschaft im Juni 2022 zu einer Konferenz in den Gebäuden der UNO in Wien zusammen. Dort wird ersichtlich: Die Bedrohung durch Atomwaffen, die in den vergangenen drei Jahrzehnten als vermeintliches Relikt des Kalten Krieges in der Öffentlichkeit weitgehend ausgeblendet wurde, hat heute wieder eine höchst beunruhigende Aktualität.

Immer wieder erzählt Martha Hennessy, wie ihr Engagement von ihrem christlichen Glauben getragen wird. Dieser hat auch in ihrer Familie eine wichtige Bedeutung: Hennessy ist Enkelin der Sozialaktivistin und christlichen Ikone Dorothy Day, der Gründerin der Catholic-Worker-Bewegung, für die derzeit im Vatikan ein Verfahren zur Seligsprechung läuft. In eben dieser Bewegung engagiert sich Hennessy, seitdem sie ihre Arbeit als Physiotherapeutin aufgab. In einem heruntergekommenen Gebäude mitten in Manhattan beherbergt die christliche Gemeinschaft Menschen vom Rand der Gesellschaft und lebt mit ihnen zusammen. Zwischen dieser und ihrer familiären Welt in Vermont trägt sich ihr Leben zu – oder im Gefängnis, wo Martha Hennessy aufgrund ihrer Aktion landet: ein weiteres Erbe ihrer Großmutter Dorothy Day, die wegen ihres Aktivismus für das Frauenwahlrecht, gegen den Vietnamkrieg oder die nukleare Aufrüstung immer wieder ins Gefängnis kam.

„Schwester Courage“ – ein Film von Klaus T. Steindl

„Schwester Courage“ – eine Koproduktion von ORF, Metafilm und BMBWF, gefördert von Fernsehfonds Austria und CINE ART – beleuchtet das Schicksal einer tragischen Heldin: Anna Bertha Königsegg, Visitatorin der Barmherzigen Schwestern in Salzburg, kämpfte gegen die systematische Tötung von Menschen mit Behinderungen in der sogenannten „Aktion T4“ der Nationalsozialisten – „T4“ stand für die Organisationszentrale mit der Berliner Adresse Tiergartenstraße 4. Ihr Gewissen ließ Anna Bertha Königsegg handeln, als andere wegschauten: Trotz der Gefahr, verhaftet und in ein Konzentrationslager überstellt zu werden, setzte sich die Ordensfrau für Menschen ein, die im „Dritten Reich“ vernichtet werden sollten.

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