Nach Masthuhn-Skandal heute Protest vor Lidl-Filiale in Wien
Nach schrecklicher Tierqual bei Masthuhnfabriken in der EU zeigen jetzt auch die Bilder aus Ö, dass Lidl Handlungsbedarf hat: Qualzucht bei Masthühnern muss enden
Nachdem die vom VGT veröffentlichte Aufdeckung eines österreichischen Masthuhn-Betriebs am Dienstag und Mittwoch durch alle Medien schnellte, protestieren heute VGT-Tierschützer:innen vor einer Lidl Filiale in der Tivoligasse in Wien. Die Aktivist:innen kritisieren den Einsatz von Qualzuchten und zeigen den internationalen Charakter der Problematik auf. Die Veröffentlichung ist die vierte innerhalb weniger Monate. Ein Netzwerk internationaler NGOs bittet den Discounter Lidl europaweit, sich der Europäischen Masthuhn-Initiative anzuschließen. Der jetzt vom VGT aufgedeckte Betrieb ist Lieferant eines Schlachthofes, dessen Hühnerfleischprodukte unter anderem bei Lidl verkauft werden. Lidl gibt gegenüber dem ORF an, sofort reagiert zu haben. Sie schließen den betroffenen Betrieb bis auf weiteres aus ihrer Lieferkette aus. Es bleibt die Frage, ob es in weiteren Betrieben besser zugeht. Denn die massiven gesundheitlichen Probleme, an denen die Hühner im Video leiden, sind Auswirkungen der Selektion auf extrem schnelles Wachstum. Österreichweit und sogar weltweit werden in der konventionellen Hühnermast lediglich 3 verschiedene Qualzuchtrassen eingesetzt (Ross 308, Hubbard Flex und Cobb 500). Mit dem Einsatz gesünderer Rassen, der in den Richtlinien der Europäischen Masthuhn-Initiative vorgeschrieben ist, könnten diese gesundheitlichen Probleme gewaltig reduziert werden. Zusätzlich gehören Beschäftigungsmaterialien wie etwa Stroh, sowie Sitzstangen und natürliches Licht zu den Forderungen.
VGT – Verein gegen Tierfabriken
David Richter
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