ARCHE NOAH: Umwelt und Klima dürfen nicht unter die Räder der Agrarindustrie geraten
Ernährung der Zukunft braucht starke Umwelt- und Klimapolitik
IN DER NEUEN BUNDESREGIERUNG WERDEN DIE AGENDEN LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, KLIMA UND UMWELT IN EINEM MINISTERIUM GEBÜNDELT – DEM VERNEHMEN NACH WEITERHIN UNTER DEM BISHERIGEN LANDWIRTSCHAFTSMINISTER NORBERT TOTSCHNIG._ _„Wir sind besorgt, dass die neue Bundesregierung Umwelt- und Klimapolitik den Interessen einer althergebrachten Landwirtschaftspolitik unterordnen wird“, SAGT KATHERINE DOLAN, EXPERTIN FÜR SAATGUTPOLITIK BEI ARCHE NOAH._ „WIR BRAUCHEN EINE STARKE UMWELT- UND KLIMAPOLITIK, UM DIE LEBENSGRUNDLAGEN FÜR UNSERE KINDER UND ENKEL ZU _BEWAHREN _- NICHT ZULETZT, UM UNSERE ERNÄHRUNGSSICHERHEIT ZU GEWÄHRLEISTEN.“_ KLEINER LICHTBLICK IM KOALITIONSÜBEREINKOMMEN: EIN VORSICHTIGES BEKENNTNIS ZU BIODIVERSITÄT UND GEGEN SAATGUT-PATENTE.
In den vergangenen Jahren kam es wiederholt zu Konflikten zwischen Umwelt- und Klimapolitik und der Interessenvertretung der Agrarindustrie, etwa in Bezug auf das EU-Renaturierungsgesetz oder die österreichische Biodiversitätsstrategie 2030_. „_Nun ist Bundesminister Totschnig gefordert, rasch in eine neue Rolle hineinzuwachsen_“_, so Dolan. _„_Als Umwelt- und Klimaminister darf man nicht als Sprachrohr einer ÖVP-Teilorganisation agieren, sondern muss Verantwortung für unsere Natur wahrnehmen._“_
Auch wenn die Landwirtschaft zur Klimakrise beträgt, sind Bäuer:innen unter den ersten, die die Klimakrise und die damit verbundenen Veränderungen spüren. Ambitionierte Maßnahmen zum Schutz von Klima, Biodiversität und Boden sind für unsere Landwirtschaft überlebenswichtig, auch wenn sie von Teilen der Landwirtschaft Veränderungsbereitschaft erfordern. ARCHE NOAH begrüßt daher die Bekenntnisse der neuen Bundesregierung zum Biodiversitätsfonds, zur Stärkung von Alternativkulturen und der biologischen Saatgutzüchtung. Diese Bekenntnisse müssen dringend konkretisiert werden, fordert Katherine Dolan von ARCHE NOAH: _„_Investitionen in die Vielfalt von Pflanzenarten und Sorten sind notwendig, um unsere Bäuer:innen für ihre Arbeit in Zeiten des Klimawandels zu rüsten._“_
ARCHE NOAH begrüßt zudem die klare Ablehnung von Patenten auf Saatgut und auf Eigenschaften von Pflanzen und Tieren_. „_Große Saatgutkonzerne verschaffen sich Monopole auf natürliche Merkmale von Kulturpflanzen, etwa auf Resistenzen gegen neue Krankheiten oder auf Hitzetoleranz. Damit versuchen sie, regionale Betriebe aus dem Markt zu drängen und ihre Kontrolle über unser Essen auszubauen_“, _warnt Dolan.
Eine große Lücke im Koalitionsübereinkommen ist das fehlende Bekenntnis zu einem vielfaltsfreundlichen Saatgutrecht, das derzeit in Brüssel verhandelt wird._ „_Der Vorschlag für ein neues EU-Saatgutrecht bedroht bäuerliche Rechte in Österreich, die Vielfalt auf unseren Äckern und gutes Essen auf unseren Tellern. Die neue Bundesregierung muss verhindern, dass es hier zu Verschlechterungen in Österreich kommt_“_, fordert Katherine Dolan. _„Die Kulturpflanzenvielfalt und unsere Ernährungssicherheit brauchen ambitionierte Klima- und Biodiversitätspolitik und klare Rahmenbedingungen. _Auf die vorsichtigen Bekenntnisse im Koalitionsabkommen müssen jetzt rasch konkrete Handlungen folgen_“_, fordert Dolan abschließend.
ARCHE NOAH, Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der
Kulturpflanzenvielfalt
Axel Grunt
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