Neues, modernes Dienstzeitmodell für die Polizei

Mehr Flexibilität, Planbarkeit und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für rund 33.000 Polizistinnen und Polizisten

Nach mehr als fünf Jahrzehnten wird das Dienstzeitmodell der österreichischen Polizei umfassend modernisiert, entbürokratisiert und auf den Stand der Zeit gebracht. Ziel der Reform ist ein flexibles, planbares und familienfreundliches Modell zu gestalten, das gleichzeitig die Sicherheit für die Bevölkerung unverändert gewährleistet, auf aktuelle Entwicklungen der Sicherheitslagen reagiert sowie die Zufriedenheit der Bediensteten nachhaltig erhöht.

Ein Eckpunkt der Reform ist die deutliche Stärkung der Mitsprache der Polizistinnen und Polizisten bei ihrer Dienstplanung, um langfristige Planbarkeit zu erzielen. Zugleich werden arbeitsmedizinische Erkenntnisse sowie Vorgaben der EU-Arbeitszeitrichtlinie umgesetzt, um die Gesundheit der Exekutivbediensteten nachhaltig zu schützen.

Mit der Neugestaltung des Dienstzeitmodells sollen hohe Überstundenbelastungen sowie unplanbare Mehrbelastungen reduziert werden. Jede Polizistin und jeder Polizist soll in Zukunft grundsätzlich selbst entscheiden, ob lieber Freizeit oder ein überstundenorientierter Dienst angestrebt wird – die Entscheidung soll alle drei Monate neu getroffen werden können. Dadurch entsteht mehr wertvolle Zeit für Familie, Regeneration und Fortbildung – drei zentrale Elemente für einen langfristig leistungsfähigen Polizeidienst.

KLARE UND KONSISTENTE STRUKTUR FÜR DEN GESAMTEN EXEKUTIVBEREICH

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Einführung eines einheitlichen Dienstsystems für alle Polizeiinspektionen in Österreich mit der Möglichkeit, auch regionale Bedürfnisse zu berücksichtigen. Damit wird nicht nur mehr Gerechtigkeit geschaffen, sondern auch eine klare und konsistente Struktur für den gesamten Exekutivbereich.

Die Umsetzung erfolgt verantwortungsvoll und schrittweise: In ausgewählten Einführungsbezirken in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg wird das neue Modell zunächst simuliert, dann getestet und begleitend wissenschaftlich evaluiert. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird die bundesweite Einführung für das Jahr 2027 vorbereitet und kontinuierlich optimiert.

Innenminister Gerhard Karner dazu: „Mit dieser Reform setzen wir ein starkes Zeichen für eine zukunftsorientierte Polizei mit modernen Arbeitsbedingungen, mehr Mitspracherecht der Bediensteten bei der Dienstplanung und einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen der herausfordernden Polizeiarbeit und dem Privatleben.“

DIE ZUKUNFT DER DIENSTPLANUNG – MODERN, FLEXIBEL, FAMILIENFREUNDLICH

Rund die Hälfte der Polizistinnen und Polizisten im Innenresort nahm 2023 an einer Mitarbeiterbefragung teil. Dabei zeigte sich, dass die Befragten mit dem bisherigen System unzufrieden sind. Der Generalsekretär im Innenministerium, Andreas Achatz, hat daher im Frühjahr 2025 eine Projektgruppe unter der Leitung von Generalmajor Joachim Huber beauftragt, ein zukunftsfähiges Modell zu entwickeln. 65 Arbeitsgruppenmitglieder haben dabei ein neues Dienstzeitmodell für ganz Österreich erarbeitet.

„Bei der Erarbeitung wurden neben rechtlichen Rahmenbedingungen auch Ergebnisse der Generationen- und Gesundheitsforschung sowie internationale Best-Practice-Modelle aus elf Polizeibehörden und die Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt. Zudem setzt man in Zukunft auf moderne Anwendertools zur Erstellung des Dienstplans“, sagt Generalsekretär Andreas Achatz.

SIMULATIONS- UND EINFÜHRUNGSPHASE AB FRÜHJAHR 2026

Der steirische stellvertretende Landespolizeidirektor Joachim Huber leitet das Projekt. Im Frühjahr 2026 wird das neue Dienstzeitmodell in eine Einführungsphase übergehen. In mehreren Bundesländern wird es jeweils einen Bezirk geben, in dem das neue System zuerst simuliert und danach im Echtbetrieb getestet wird. Die gewonnenen Erfahrungswerte fließen direkt in die weitere Projektarbeit ein. Die Personalvertretung sowie die Kolleginnen und Kollegen werden im Lauf dieser Phasen transparent eingebunden.

Bundesministerium für Inneres
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