Bundesweite Clusteranalyse durch die SpezialistInnen der AGES: gesamt österreichweit 107 Infektionen
4 davon (wahrscheinlich) mit Ausgangspunkt St. Wolfgang
Wien (OTS/BMSGPK) – Die Infektionsepidemiologen der AGES haben das gehäufte Auftreten von SARS-CoV2-Fällen in St. Wolfgang bei Hotel-Praktikanten untersucht. Der wahrscheinliche Ort, an denen der Großteil der Übertragung stattgefunden hat, waren zwei Nachtlokale („superspreading setting“).****
Ein Ausbruchfall war definiert als ein laborbestätigter Fall einer SARS-CoV2 Infektion, die (1.) in der Zeit nach der 27. Kalenderwoche sich in der Region St. Wolfgang aufgehalten hat, als Hotel-Praktikant, Hotelpersonal, als Gast von Hotel bzw. Gastronomiebetrieben oder Bewohner der Region, und die Einrichtungen der gehäuften Transmission (wie o.g.) in deren Ansteckungszeit aufgesucht hat, oder (2.) als ein laborbestätigter Fall einer SARS-CoV2 Infektion, der einen infektionsepidemiologisch-relevanten (z.B. Tröpfchen) Kontakt zu einem dieser Fälle hatte (i.e. Folgefälle im familiären Setting, an der Arbeitsstätte), unabhängig davon, ob in St. Wolfgang aufgehalten oder nicht.
Ein möglicher Ausbruchsfall (“wahrscheinlich”) ist definiert als laborbestätigter Fall einer SARS-Cov2 Infektion, der zwischen KW 27 und KW 31 sich in St. Wolfgang aufgehalten hat, aber die Kriterien (1) und (2), der o.g. Ausbruchsfalldefinition nicht erfüllt.
Auf Basis dieser Ausbruchfalldefinition lassen sich 107 Ausbruchfälle identifizieren (inkludiert 4 mögliche Ausbruchsfälle), 71 Fälle mit Wohnort in Oberösterreich, 15 mit Wohnort in Niederösterreich, 10 mit Wohnort in Salzburg, 7 mit Wohnort in Wien, 2 mit Wohnort in Burgenland und jeweils ein Fall mit Wohnort in der Steiermark und in Tirol. Insgesamt traten 37 Fälle bei Praktikanten von Hotel/Gastro-Betrieben und 30 beim Stamm-Personal auf, 17 Fälle bei Gästen, 16 Fälle bei Personen mit Aufenthalt in der Region und 7 Fälle als Folgefälle im familiären Setting.
Durch eine rasche Identifikation der ersten Fälle, Auffindung der Kontaktpersonen, ausgedehntes Testen zur Auffindung weiterer Fälle – inkludierte das gesamte Personal der betroffenen Hotels –, rasche Implementierung der häuslichen Absonderung von Fällen und Kontaktpersonen, konnte die Ausbreitung des Ausbruchs unter Kontrolle gebracht werden.
Auch dürfte die zur damaligen Zeit bereits in OÖ geltende Nasen-Mund Schutz-Verpflichtung mitgeholfen haben, eine verstärkte Verbreitung unter den Hotelgästen zu verhindern. Eine 2. Test-Aktion – durchgeführt von der AGES am 3. Und 4. August 2020 – inkludierte hauptsächlich initial negativ-getestete Personen des Hotelpersonals und ergab die Detektion von nur 2 asymptomatischen Fälle bei 401 getesteten Personen.
Erfreulich ist, dass auch gemäß internationalem Kontakt-Tracing durch das Gesundheitsministerium bis dato noch kein Fall bei internationalen Gästen registriert wurde.
Gesundheitsminister Rudi Anschober: „Der Cluster dürfte also -nach unserem heutigen Wissensstand – zu keinen internationalen Verteilungen geführt haben”.
(Schluss)
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Mag.a (FH) Katharina Häckel-Schinkinger, MBA
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