Silvan zu AUVA-Übersiedlung in Wirtschaftskammerhaus: „Ein teurer Deal für PatientInnen und AUVA!“

SPÖ-Abgeordneter sieht rasche Beschlussfassung kritisch – andere Bürogebäude sind zweckmäßiger und vergleichsweise günstiger zu haben

Wien (OTS/SK) – SP-Parlamentarier Rudolf Silvan vermutet, dass die AUVA nur deshalb in ein Übergangsquartier, das leerstehende Haus des Fonds der Wiener Kaufmannschaft, einziehen soll, damit die Wirtschaftskammer (die diesen Fonds kontrolliert) „eine ordentliche Finanzspritze erhält“. Dieser Verdacht erhärtet sich nun durch mehrere Hinweise, die Silvan gestern aus gesicherter Quelle zugespielt worden sind. Silvan: „Der Beschluss wurde im Rekordtempo durchgepeitscht, es soll eine äußerst turbulente Sitzung gewesen sein, obwohl die fünf sozialdemokratischen Mitglieder des Verwaltungsrates und der Vertreter des Ministeriums für diese weitreichende Entscheidung mehr Bedenkzeit verlangt haben, ignorierte die ÖVP-Mehrheit mit FPÖ-Unterstützung die Bedenken!“***

Die Befürworter dieses Beschlusses sollen im Verwaltungsrat die Notwendigkeit der raschen Abwicklung des Beschlusses des Antrages mit der Vorlage des günstigen Angebotes (der Übersiedlung in das Haus des Fonds der Wiener Kaufmannschaft) verteidigt haben. Doch bei genauerem Hinsehen kann dies nicht nachvollzogen werden. Da wäre zuerst einmal der Preis: Die monatliche Miete soll 14,95 Euro (exkl. USt.) plus 2,90 Euro (exkl. USt.) Betriebskosten pro m2, somit zusammen 17,85 Euro (exkl. USt.) pro m2 betragen. Dem steht gegenüber, dass gegenwärtig wesentlich geeignetere (d.h. moderne Ausstattung und Installation, ausreichende Größe, gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, Parkplätze, etc.) neue Büroflächen am Praterstern (Quartier Lassalle, Austria Campus) um eine Quadratmetermiete von 12,75 Euro bzw. 12,60 Euro angeboten werden, die inkl. Zuschlägen und Betriebskosten noch immer unter 17 Euro pro m2 kosten würden.

Im „Büro- und Geschäftszentrum Neu Marx“ beträgt die m2-Miete 11,70 Euro, inkl. Betriebskosten 15,26 Euro. Wollte die AUVA überhaupt aus den gegenwärtigen Eigenimmobilien ausziehen, so wäre wohl die beste Lösung in das bereits von der Sozialversicherung adaptierte „Quartier Lände 3“ zur ÖGK zu ziehen: Dort beträgt die m2-Miete 9,00 Euro, samt Betriebskosten in Summe nur 11,90 Euro! Alle genannten Alternativen sind gegenwärtig zu vergeben und böten – im Gegensatz zum Schwarzenbergplatz – auch ausreichend Fläche. Das Haus des Fonds der Wiener Kaufmannschaft wurde seinerzeit zu Repräsentationszwecken gebaut, ist als Bürogebäude also nur bedingt geeignet und zu teuer.

Wie berichtet sollen Haupt- und Landesstelle der AUVA Wien an einem neuen Standort vereint werden. Unverständlich ist aber, dass Haupt- und Landesstelle vorübergehend in das Wirtschafskammerhaus am Schwarzenbergplatz übersiedeln sollen und von dort aus der Zusammenzug am neuen Standort erfolgen soll. Denn die beiden Häuser in der Haupt- und Landesstelle aktuell untergebracht sind, stehen im Eigentum der AUVA. Ein Umzug in ein Übersiedlungsquartier, für das hohe Mietkosten zu bezahlen sind, ist daher in keiner Weise zwingend notwendig. „Eine Übersiedlung kostet Zeit, Kraft und Geld. Wenn eine Institution in der Größe der AUVA innerhalb von ein paar Jahren zweimal umziehen soll, dann muss das zumindest arbeitstechnische Vorteile für die Belegschaft oder finanzielle Vorteile für die AUVA und somit für die PatientInnen mit sich bringen“ erklärt Silvan, „doch beides dürfte bei dem gegenständlichen Deal nicht der Fall sein. Sollten sich all diese Verdachtsmomente bestätigen, muss es innerhalb der AUVA personelle Konsequenzen geben!“ (Schluss) up

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