„WELTjournal / WELTjournal +“ über „Russland – Giftanschläge und Mordkomplotte“ und „Weißrussland – Europas letzte Diktatur“
Am 2. September ab 22.30 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Das „WELTjournal“ – präsentiert von Christa Hofmann – zeigt am Mittwoch, dem 2. September 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2 die Reportage „Russland – Giftanschläge und Mordkomplotte“. Im „WELTjournal +“ folgt um 23.05 Uhr die Dokumentation „Weißrussland – Europas letzte Diktatur“.
WELTjournal: „Russland – Giftanschläge und Mordkomplotte“
Der russische Regimekritiker Alexej Nawalny, der einem Giftanschlag zum Opfer gefallen sein dürfte, liegt seit Tagen im Koma. Die Ärzte an der Berliner Charité, an die er von Sibirien aus überstellt wurde, gehen von einer Vergiftung mit einer Substanz aus der Wirkstoffgruppe der Cholinesterase-Hemmer aus. Der 44-jährige Rechtsanwalt ist Russlands bekanntester Oppositioneller und schärfster Kritiker von Präsident Putin und hat Korruptionsskandale in höchsten Polit-Kreisen aufgedeckt. Auf ihn wurden schon mehrere Anschläge verübt, wiederholt wurde er festgenommen. In der Charité, in der Nawalny nun behandelt wird, steht er unter dem Schutz des deutschen Bundeskriminalamts. Der Kreml weist Vorwürfe eines Giftanschlags zurück.
Das „WELTjournal“ zeigt, wie sich der Fall Nawalny in eine Serie mysteriöser Giftanschläge und Mordkomplotte gegen Kritiker und Oppositionelle in Russland und im Ausland einreiht. Vor zwei Jahren wurden der ehemalige russische Geheimdienstler und Überläufer Sergej Skripal und seine Tochter in Großbritannien mit dem Nervengift Novitschok vergiftet. Beide überlebten den Anschlag. 2015 wurde der Oppositionelle Boris Nemzow auf einer Brücke in der Nähe des Kremls per Kopfschuss getötet. 2006 wurde der ehemalige russische Geheimdienstoffizier Alexander Litwinenko in London mit Polonium vergiftet und starb. Im gleichen Jahr wurde die bekannte Investigativ-Journalistin Anna Politkowskaja in Moskau erschossen.
WELTjournal +: „Weißrussland – Europas letzte Diktatur“
In Weißrussland/Belarus an der Ostgrenze der EU weiten sich die größten Proteste in der Geschichte des Landes aus. Seit Wochen gehen Zigtausende Menschen auf die Straße. Sie werfen dem umstrittenen Staatschef Lukaschenko, der seit mehr als 25 Jahren uneingeschränkt herrscht, Wahlbetrug, Willkür und Menschrechtsverletzungen vor und fordern seinen Abgang. Was geht in Weißrussland, dem vergessenen Land am Rande Europas, das oft als „Sowjetistan“ und als Europas letzte Diktatur bezeichnet wird, vor? In Belarus existiert immer noch die Todesstrafe, der Nachrichtendienst heißt dort weiterhin KGB, die Straßen sind nach Marx und Engels benannt und das Lenin-Denkmal schmückt den Hauptplatz von Minsk. Das ganze Jahr über finden Militärparaden und patriotische Aufmärsche statt, ein großer Personenkult umgibt den allmächtigen Präsidenten Lukaschenko. Politische Morde, Unterdrückung der Opposition und Verhaftungen beim kleinsten Anzeichen von Auflehnung: Wer es wagt, Widerstand zu leisten, wird gezielt vom Regime verfolgt. Mit den Massenprotesten weht nun wieder ein Wind der Revolte durchs Land und die Hoffnung auf einen weißrussischen Frühling wächst.
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