GLOBAL 2000 kritisiert Köstingers Blockadehaltung bei GAP-Reform

Österreich im EU-Vergleich Schlusslicht bei Biodiversität

Wien (OTS) – Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 kritisiert die Verhandlungsstrategie von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bei den laufenden Verhandlungen zur gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) als nicht zukunftsfähig und realitätsfern. „Leider ist Österreich nicht das Umweltmusterland, als welches die Landwirtschaftsministerin es verkaufen möchte, und ‚weiter wie bisher‘ ist keine Option für die österreichische Landwirtschaft“, erklärt Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker bei GLOBAL 2000. Das belege auch der gestern vorgestellte Bericht der [EU-Umweltagentur EEA]
(https://www.eea.europa.eu/de/highlights/neueste-bewertung-zeigt-weit
erhin-gravierenden).

Beim europaweit feststellbaren massiven Rückgang vieler Tier- und Pflanzenarten zählt Österreich zu den Schlusslichtern. Das zeigte eine Analyse dieser Daten durch die Naturschutzorganisation [WWF Österreich]
(https://www.wwf.at/de/naturschutz-ranking-armutszeugnis-fuer-oesterr
eich/), wonach 83 Prozent der bewerteten Arten in Österreich einen „mangelhaften“ bis „schlechten Zustand“ aufweisen. Damit liegt Österreich auf dem vorletzten Platz von 28 untersuchten Ländern. Daher ist es absolut unzutreffend, wenn BM Köstinger bei den GAP-Verhandlungen Österreich als Umweltmusterland darstellt und damit ihre Forderung nach Anrechenbarkeit der Umweltmaßnahmen aus der Ländlichen Entwicklung (ÖPUL) begründen möchte. „Das vom Landwirtschaftsministerium regelmäßig strapazierte Bild Österreichs als ein ‚Umweltmusterland‘ gehört in das Reich der Mythen“, sagt Burtscher-Schaden: „Der schlechte Zustand der Artenvielfalt in Österreich liegt nicht zuletzt daran, dass die Umweltmaßnahmen, mit denen das Landwirtschaftsministerium seit Jahrzehnten erfolgreich Agrarumweltförderungen aus Brüssel lukriert, nie besonders ambitioniert waren, wie der österreichische Rechnungshof bereits [2013]
(https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home/Agrarumweltprogramm_OEPU
L_2007.pdf) und [2017]
(https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home_6/Land-_und_Forstwirtsch
aft.html) sowie die [EU-Kommission]
(https://www.derstandard.at/story/2000004297618/eu-zerpflueckt-oester
reichs-umweltprogramm) mehrfach kritisiert hatten.“

GLOBAL 2000 fordert von BM Köstinger, ihre Blockadehaltung beim European Green Deal aufzugeben und konstruktiv an den gemeinsamen europäischen Anstrengungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und zur Rettung und Wiederherstellung der Artenvielfalt mitzuarbeiten.

Mag. Lydia Matzka-Saboi, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, 0699 14 2000 26, lydia.matzka@global2000.at
Dr. Helmut Burtscher-Schaden, GLOBAL 2000 Umweltchemiker, 0699 14 2000 34, helmut.burtscher@global2000.at

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