„Universum History“-Zweiteiler geht der Geschichte und den gesellschaftlichen Folgen der Prohibition nach
Teil 1: „Kneipen, Schmuggel, Korruption“ am 8. Jänner um 22.35 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Die USA in den 1920er Jahren: Auf Druck der Enthaltungsbewegung zwingt der Staat den Bürgern und Bürgerinnen seine Moralvorstellungen auf. Herstellung, Transport und Verkauf alkoholischer Getränke werden verboten. Rechtliche Basis ist der 18. Zusatzartikel der Verfassung. Produktion und Konsum von Alkohol werden in die Illegalität gedrängt. Doch gleichzeitig blüht der Schwarzmarkt. „The Noble Experiment“ – „das ehrenhafte Experiment“ – so wird die Zeit der Prohibition von 1920 bis 1933 auch genannt. Doch statt Moral und Ehrenhaftigkeit steigen Kriminalität und organisiertes Verbrechen. Im neuen Zweiteiler „Prohibition“ von Alex Jouve und Jason Williams (ORF-Bearbeitung: Margarita Pribyl) geht „Universum History“ am Freitag, dem 8. und 15. Jänner 2021, jeweils um 22.35 Uhr in ORF 2 der Geschichte und den gesellschaftlichen Folgen der Prohibition nach.
Die radikale Aktivistin Carrie Nation oder der Leiter der „Anti-Saloon Liga“, Wayne Wheeler, gehören zu den Wegbereitern der Prohibition, die zu Beginn der „Roaring Twenties“ in den USA eingeführt wird. Von ihnen erzählt Teil 1 des neuen „Universum History“-Zweiteilers „Prohibition“. Mit dem Alkoholverbot, dem 18. Zusatzartikel zur amerikanischen Verfassung, wird der dekadenten und ausgelassenen Stimmung in Jazz-Bars und Kneipen, wo die Menschen etwa das Grauen des Ersten Weltkriegs zu vergessen suchten, ein jähes Ende gesetzt.
Die zutiefst religiöse Carrie Nation terrorisierte schon zur Jahrhundertwende beilschwingend die Saloons. Sie ist Mitglied der wichtigsten Abstinenzbewegung, der „Christian Temperance Union“. Zwischen 1900 und 1910 wird sie mehr als 30-mal verhaftet. Ihre „göttliche“ Mission ist der Kampf gegen den Alkohol. Nicht weniger radikal ist die „Anti-Saloon Liga“ unter der Führung von Wayne Wheeler. Ohne ihn, den Anwalt der Prohibitionsbewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, wäre der 18. Zusatzartikel zur Verfassung nicht zustande gekommen. Wheeler schaffte es, eine Koalition aus wohlhabenden Unternehmern, streitbaren Frauen und rassistischen Gruppierungen zu formen, um das Alkoholverbot durchzusetzen. Seine Taktik, politischen Druck auszuüben, um sein Anliegen durchzusetzen, wurde zum Schlagwort: „Wheelerism“.
Doch die Prohibition hat ungeahnte Folgen. Als Reaktion auf das Verbot entstehen die sogenannten „Speakeasies“, die Flüsterkneipen, in denen heimlich getrunken wird. Mangels Nachschub blüht der Schwarzmarkt, die Schwarzbrenner werden immer zahlreicher. Sogar Industriealkohol wird zur Herstellung der Drinks verwendet – ein tödliches Experiment. Und das Alkoholverbot spielt dem organisierten Verbrechen in die Hände. Berühmt-berüchtigt wird der Chicagoer Gangsterboss Al Capone. Die Mafiosi nützen Schlupflöcher im Gesetz und häufen mit korrupten und gewalttätigen Methoden riesige Vermögen an.
Die Strafverfolgungsbehörden in den USA setzen neue Ermittlungsmethoden ein, um den Verbrechern beikommen zu können: So knacken sie etwa Codes oder hören Verdächtige ab. Doch die Gangsterbosse sind stärker. Mit Waffen, denen die Polizeibehörden nichts entgegenzuhalten haben. Dieses Ungleichgewicht kulminiert in einem Gemetzel, das in die Geschichte eingegangen ist: Das Valentinstag-Massaker vom 24. Februar 1929. So beeinflusste ein Gesetz, das die Moral heben sollte, die Geschichte der USA in unvorhergesehener Art und Weise.
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