Bayr: Impfstoffnationalismus wird uns die Pandemie nicht beenden lassen

Verteilungspolitische Aspekte der Pandemie nicht ignorieren! Verteilungspolitische Aspekte der Pandemie nicht ignorieren!

Wien (OTS/SK) – In der Diskussion über den Bericht zum Zugang zu Covid 19 Impfstoff, der in der Wintersession der parlamentarischen Versammlung des Europarats diskutiert wurde, merkte Petra Bayr, SPÖ-Nationalratsabgeordnete und Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschuss der Versammlung an, dass man die Pandemie entweder global überwinden werde, oder man werde sie nicht überwinden. „Impfstoffnationalismus ist daher absolut kontraproduktiv, nicht nur innerhalb der Länder des Europarats sondern global“, so Bayr und weiter: „Neun von zehn Menschen in armen Ländern werden im Jahr 2021 keinen Zugang zu wirksamen Impfstoff haben. Das ist weder ethisch noch gesundheitspolitische hinzunehmen!“ ****

Bei der Prioritätensetzung für den Zugang zur Impfung solle zusätzlich der soziale Status berücksichtigt werden. Bayr dazu:
„Untersuchungen zeigen, dass die Todesrate von Menschen die an Covid 19 erkrankt sind, in armen Gegenden doppelt so hoch ist, wie in wohlhabenden. Gleichzeitig befeuert die Pandemie strukturelle Armut:
hunderte Millionen Menschen haben ihre Arbeit verloren, Frauen sind davon besondres betroffen, weil viele im informellen oder Dienstleistungssektor gearbeitet haben.“

Auch der Verteilungsaspekt der Pandemie dürfe nicht unterschätzt werden. „Die reichsten 1000 Menschen werden etwa neun Monate brauchen, um ihre Verluste aus der Krise wettzumachen, die ärmsten hingegen mehr als eine Dekade!“, zitiert Bayr eine Studie von Oxfam. Mit den Gewinnen von einer halben Billion USD, die die reichsten zehn Männer in den letzten beiden Jahren zu ihrem Vermögen addieren, könnten alle Menschen auf der Welt geimpft werden und niemand müsste durch die Pandemie verarmen. „Wir müssen steuerliche Maßnahmen zur gerechten Verteilung von Vermögen ergreifen, jetzt mehr denn je!“, so Bayr abschließend. (Schluss) up/mp

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