Voglauer/Reimon: Klimaschädliches Mercosur-Abkommen ist nicht akzeptabel

Grüne fordern faire Handelsbeziehungen statt umweltzerstörerische Abkommen

Wien (OTS) – Im heutigen Landwirtschaftsausschuss wurde ein Antrag von Grünen und ÖVP zum Mercosur-Abkommen eingebracht und beschlossen:
Die Bundesregierung wird darin aufgefordert, sich gegen den Freihandelspakt in der derzeitigen Form auszusprechen.

„Das Mercosur-Abkommen ist aufgrund seiner enormen Umwelt- und Klimaauswirkungen nicht akzeptabel. Die Fleischproduktion und Sojaimporte im Amazonasgebiet zählen bereits jetzt zu den Hauptursachen für die Regenwaldabholzung. Gleichzeitig bringen die unter ganz anderen Voraussetzungen produzierten Importe unsere heimischen Bäuer*innen unter Druck. Wir müssen dem Einhalt gebieten, anstatt die Entwicklung noch durch das Mercosur-Abkommen zu befeuern“, sagt die Landwirtschaftssprecherin der Grünen, Olga Voglauer.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig regionale Versorgung ist und welch drastische Auswirkungen die immer stärkere Zerstörung natürlicher Lebensräume ganz unmittelbar auf unser Leben haben kann. Es braucht daher ein Umdenken in der Lebensmittelversorgung in Österreich und Europa. Voglauer: „Neben der Reduktion von Fleischkonsum und –produktion ist ein rascher Umstieg auf europäische, gentechnikfreie Futtermittel im Rahmen der österreichischen Eiweißstrategie essenziell. Diese wird schon lange versprochen, wir erwarten uns hier rasches Handeln der zuständigen Ministerin Köstinger.“

Neben den enormen Umwelt- und Klimaauswirkungen sind auch nachteilige Folgen für südamerikanische Kleinbäuer*innen zu erwarten. Im Mercosur-Abkommen gibt es zwar ein Kapitel zu „Handel und nachhaltige Entwicklung“, Sanktionsmöglichkeiten fehlen jedoch ausgerechnet in diesem Bereich, kritisiert die Landwirtschaftssprecherin.

Der Sprecher der Grünen für Europapolitik und Entwicklungszusammenarbeit, Michel Reimon, fordert ein substanzielles Umdenken: „Wir kämpfen seit Jahren gegen dieses Abkommen. Der heutige Beschluss im Landwirtschaftsausschuss folgt der Regierungsvereinbarung: Nein zu Mercosur! Wir fordern Fair-Trade-Abkommen, die Menschen- und Arbeitsrechte sowie die europäischen Produktionsstandards im Bereich Umwelt, Klima, Biodiversität und Tierwohl durchsetzen. Die EU muss sich in internationalen Beziehungen klar gegen Raubbau an der Natur, gegen Sozialdumping und Bodenspekulation positionieren.“

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