Voglauer/Stammler: Kleinstrukturierte Landwirtschaft erhalten, ökologische Landwirtschaft fördern
Grüner Bericht zeigt deutliche Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft – daraus müssen endlich Konsequenzen gezogen werden
Wien (OTS) – Der Grüne Bericht, der heute in der Nationalratssitzung debattiert wird, zeigt jährlich die Entwicklungen in der österreichischen Landwirtschaft auf. Clemens Stammler, Regionalsprecher der Grünen und Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern dazu: „Der Trend zu Großbetrieben zeichnet sich seit langem ab. Unsere kleinteilige und damit diverse und krisenfeste Struktur droht, verloren zu gehen. Dieser Tendenz werden jedoch – trotz eindeutiger Zahlen und schöner Worte der Bauernbund-Vertreter*innen -keine ausreichenden politischen Maßnahmen entgegengesetzt“.
Der Grüne Bericht zeigt als Beispiel für diesen Strukturwandel:
Seit 1999 ist die Zahl jener Rinderhalter*innen, die bis zu 50 Stück halten, kontinuierlich gesunken. Die Zahl der Rinderhalter*innen mit mehr als 100 Stück ist hingegen um über 300 Prozent gestiegen.
Das Einkommen aus Land- und Forstwirtschaft hat im letzten Jahr stagniert, während die Sozialversicherungsbeiträge der Bäuer*innen ansteigen – dadurch sinken die verfügbaren Einkommen. Die Einkünfte im Bio-Bereich sind generell höher als in der konventionellen Landwirtschaft, allerdings sanken die Einkommen gerade 2019 deutlich stärker als im Durchschnitt. Starke Einkommensverluste von -12 Prozent mussten auch die Bergbauern-Betriebe hinnehmen.
Olga Voglauer, Grüne Landwirtschaftssprecherin dazu: „Es braucht schon längst ein Umsteuern. Sowohl eine verpflichtende Bio-Quote bei der Beschaffung im öffentlichen Bereich, als auch die Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie sind wichtige Elemente, wo die Politik den Markt steuern kann. Zusätzlich muss der Fokus bei den Agrarförderungen auf Klasse statt Masse liegen: Wir müssen die Bäuer*innen dabei unterstützen, auf zukunftsfähigere Bewirtschaftung – ökologisch, mit Rücksicht auf Boden, Gewässer, Biodiversität und Tierwohl – umzustellen. Dafür braucht es ein starkes Umweltprogramm mit einer eigenen Bio-Maßnahme als wichtigstem Aushängeschild. Weiter wie bisher wird es nicht spielen.“
„Eine zukunftsfähige Agrarpolitik sichert einerseits unsere Ressourcen, von denen die Bäuer*innen ja auch abhängen – wir spüren etwa als erste die Auswirkungen der Klimakrise mit Dürre oder Stürmen. Andererseits müssen wir auch den Status der Produzent*innen in der Wertschöpfungskette fördern, und die kleinstrukturierte Landschaft erhalten. Hier braucht es Unterstützung für Betriebe, die sich eigene Veredelungs- und Vermarktungsschienen und regionale Kooperationen aufbauen wollen, sowie eine doppelte Förderung der ersten 20 Hektar jedes Betriebs“, sind sich Voglauer und Stammler einig.
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