WWF kritisiert kurzsichtige Pfand-Blockade der Wirtschaftsverbände

Pfandsystem und Mehrwegquoten sind umweltfreundlichste und langfristig effizienteste Lösung – Kreislaufwirtschaft ist kein Selbstläufer, sondern erfordert konkrete Beschlüsse

Wien (OTS) – Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich fordert die Einführung eines umweltfreundlichen Pfandsystems und die Verankerung von verpflichtenden Mehrweg-Zielen. Zugleich kritisiert der WWF die anhaltende Pfand-Blockade einzelner Wirtschaftsverbände als „kurzsichtig und umweltfeindlich“. „In Österreich fallen jedes Jahr fast eine Million Tonnen Plastikmüll an, aber nur ein Viertel davon wird recycelt. Der Rest landet in der Müllverbrennung oder in der Umwelt. Das ist nicht nur eine Verschwendung von Ressourcen und Energie, sondern vor allem auch eine starke Belastung für unser Klima und unsere Natur“, sagt WWF-Expertin Elisa Gramlich. „Gerade angesichts der Folgen der Coronakrise müssen wir unsere Konsum- und Produktionsmuster völlig neu denken, um klima- und naturverträglich zu wirtschaften. Genau hier sollten die Wirtschaftsverbände aktiv mitarbeiten anstatt neue Wege zu verzögern“, bekräftigt Gramlich. „Der Weg in die Kreislaufwirtschaft erfordert konkrete Beschlüsse und Maßnahmen. Daran führt kein Weg vorbei.“

„Viele europäische Länder haben bereits ein Pfandsystem oder wollen in den nächsten Jahren eines einführen. Österreich muss hier endlich aufschließen“, fordert Elisa Gramlich vom WWF Österreich. Laut einer wissenschaftlichen Studie im Auftrag der Bundesregierung ist ein Pfand auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen das beste und kostengünstigste Rezept, um die Sammel- und Recyclingquoten zu erhöhen und das achtlose Wegwerfen einzudämmen. Umfragen zeigen, dass auch die Bevölkerung für Pfandsysteme ist und wirksame Maßnahmen gegen die Plastikflut fordert. Um insgesamt Ressourcen zu sparen, muss ein Pfandsystem laut WWF jedenfals mit dem Ausbau von Mehrweg-Angeboten gekoppelt werden.

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