„WELTjournal / WELTjournal +“: „Niederlande – Tumult im liberalen Musterland“ und „Die Lebensende-Klinik – Sterben auf Wunsch“
Am 17. März ab 22.30 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Mit Bildern von schweren Krawallen, brennenden Autos und zerstörten Geschäften bei Corona-Protesten sind die Niederlande zuletzt in die Schlagzeilen geraten. Der Mythos vom liberalen Musterland wankt offensichtlich. Das „WELTjournal“ – präsentiert von Christa Hofmann – zeigt dazu am Mittwoch, dem 17. März 2021, um 22.30 Uhr in ORF 2 die Reportage „Niederlande – Tumult im liberalen Musterland“.
In keinem Land der Welt wird Sterbehilfe so liberal gehandhabt wie in den Niederlanden. Im „WELTjournal +“ folgt um 23.05 Uhr die Dokumentation „Die Lebensende-Klinik – Sterben auf Wunsch“.
WELTjournal: „Niederlande – Tumult im liberalen Musterland“
Konsens und Liberalität, dafür standen die Niederlande lange: Sie sind das Land mit den liberalsten Abtreibungsgesetzen und das erste Land, in dem die Homo-Ehe erlaubt wurde und Marihuana als Kulturgut betrachtet wird. Und jetzt: Ein von Rechtspopulisten angeheizter Mob von Jugendlichen randaliert in den Städten, die Regierung muss wegen eines Kindergeldskandals zurücktreten, weil Tausende Familien zu Unrecht des Betrugs bezichtigt wurden, und in den Vorstädten tobt ein Bandenkrieg.
„Vor 25 Jahren konnte ich auf eine Party gehen und erzählen, dass ich als Prostituierte arbeite. Das wäre heute nicht mehr möglich“, erzählt eine Sexarbeiterin. Die Niederländer/innen sind offenbar nicht mehr so tolerant, wie sie gesehen werden, und das Land besteht eben nicht nur aus Amsterdam. „WELTjournal“-Reporter Benedict Feichtner geht anlässlich der Wahlen in den Niederlanden der Frage nach, wie sich das liberale Musterland verändert hat.
WELTjournal +: „Die Lebensende-Klinik – Sterben auf Wunsch“
Die 68-jährige Hannie Goudriaan leidet unter Demenz. Schon vor Jahren hat die Niederländerin schriftlich festgelegt, dass sie aus dem Leben scheiden will, wenn ihre Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass sie ihre Angehörigen nicht mehr erkennt. Weil ihr Hausarzt diesen Wunsch nicht erfüllt, wandte sich ihre Familie an das Expertise-Zentrum für Sterbehilfe, das 2012 unter dem Namen „Lebensende-Klinik“ in Den Haag gegründet worden war. Mehr als 40 ambulante Sterbehilfeteams – Mediziner/innen, Psychiater/innen und Pfleger/innen – reisen im Auftrag der Klinik durchs Land, prüfen die Antragsteller/innen und leisten Sterbehilfe bei jenen Patientinnen und Patienten, die keine niedergelassenen Mediziner/innen finden, die ihnen helfen wollen, aus dem Leben zu scheiden.
Die Möglichkeit, Sterbehilfe in Anspruch nehmen zu können, gilt in den Niederlanden als Zeichen des Fortschritts. Der Großteil der Niederländer/innen steht hinter der Regelung. Kritiker/innen fürchten dennoch, dass der Todeswunsch oft zu leichtfertig erfüllt wird. „WELTjournal +“ begleitet die ambulanten Sterbehilfeteams und zeigt den Weg von Menschen, die selbstbestimmt sterben wollen, vom Ansuchen bis zu ihrer letzten Stunde.
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