Weltwassertag 2021: Der Wert des Wassers

Wien (OTS) – Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Weltweit leben immer noch 2,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern auf der Welt scheint die Versorgung mit frischem Trinkwasser in Österreich eine Selbstverständlichkeit zu sein:
Anlässlich des Weltwassertags, der in diesem Jahr ganz im Zeichen des Wertes des Wassers steht, wollen auch die österreichischen Trinkwasserversorger den besonderen Wert der kostbaren Ressource betonen und darauf aufmerksam machen, dass wir auf diesen Schatz in Österreich gut aufpassen müssen, damit ihn die nächsten Generationen auch noch in der hohen Qualität genießen kann.

Österreichs größter Schatz: Beste Trinkwasserqualität

Der große Vorteil in Österreich ist, dass ausschließlich Grundwasser aus Quellen und Brunnen zur Trinkwasserversorgung genutzt wird. Dieses Grundwasser ist im Gegensatz zu Oberflächengewässern durch die natürliche Filterfunktion des Bodens besonders gut vor Verunreinigungen wie etwa Mikroplastik oder Bakterien geschützt. Das bedeutet, dass kaum aufwendige Aufbereitungsschritte nötig sind, bevor das Trinkwasser genossen werden kann. In manchen Regionen wird es lediglich für den menschlichen Genuss optimiert.

Trinkwasser unterliegt außerdem strengen Kontrollen: Die EU-Trinkwasserrichtlinie regelt in der gesamten EU die Qualität des Trinkwassers und die durchzuführenden Untersuchungen. Die EU-Trinkwasserrichtlinie ist in Österreich mit der Trinkwasserverordnung umgesetzt. Das Kapitel B 1 „Trinkwasser“ des österreichischen Lebensmittelbuches (ÖLMB) erläutert die Qualitätskriterien für Trinkwasser und beinhaltet Ergänzungen, die zum Teil über die Verordnung hinausgehen. Der „Codex Alimentarius Austriacus“, das Österreichische Lebensmittelbuch, dient seit mehr als 100 Jahren als die Instanz für die Qualität von Lebensmitteln.

Den Wasserschatz hüten

„Damit die Wasserqualität auch in Zukunft direkt an der Quelle so hoch bleibt, ist es wichtig, den Schatz entsprechend zu schätzen und zu schützen. Wesentliche Partner dabei sind die heimische Landwirtschaft, die Industrie, aber auch jeder Einzelne kann zum Grundwasserschutz beitragen: So sollte auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel im Garten verzichtet werden. Medikamente sollten nicht über das Waschbecken oder die Toilette entsorgt werden, da sie über den natürlichen Wasserkreislauf wieder ins Grundwasser gelangen. Richtig entsorgt werden diese Stoffe in Apotheken bzw. Abfallzentren“, so der ÖVGW-Vizepräsident und Sprecher im Wasserfach Wolfgang Nöstlinger.

Die Parameterwerte für Pestizide sind in Österreich sehr streng geregelt. Aus der Sicht der Trinkwasserwirtschaft wären hier ebenso strenge Anwendungsvorschriften wünschenswert. Eine zentrale Forderung der Trinkwasserwirtschaft im Hinblick auf die noch immer bestehenden Nitratbelastungen in manchen Gebieten ist der weitere Ausbau des Nitrat-Informationsdiensts. Konkret wird gefordert, vor dem Ausbringen des Düngers, Stickstoffgehalt im Boden zu messen und dann nur jene Düngemengen auszubringen, die die angebauten Pflanzen auch wirklich braucht. Von dieser Maßnahme könnten beide Seiten profitieren: Der Grundwasserkörper wird geschützt, die Landwirte sparen Kosten“,

Denn selbst wenn es mit modernster Technik möglich ist, unerwünschte Stoffe aus dem Rohwasser zu entfernen, so bleiben diese dennoch im Umweltkreislauf erhalten.

Ein Hoch auf die Nachhaltigkeit

Während in vielen Ländern sicheres Trinkwasser nur in Plastikflaschen und Kanistern verfügbar ist, sind es in Österreich dank der hohen Qualität nur ein paar Schritte zur hauseigenen Wasserleitung – und damit zu mehr Nachhaltigkeit. Wer seinen Durst mit Trinkwasser aus der Leitung löscht, vermeidet energie- und ressourcenintensive Verpackungen und Transportwege. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel bietet sich damit eine bequeme Möglichkeit, ohne viel Verzicht Ressourcen zu schonen, Emissionen einzusparen und auch Plastikabfall zu vermeiden.

Die Ergebnisse einer 2014 erschienenen und von der Universität für Bodenkultur durchgeführten ÖVGW Studie zur Ökobilanz von Trinkwasser zeigen die Vorteile in Sachen Nachhaltigkeit deutlich: Für die Trinkwasserbereitstellung beim Konsumenten verursachen die in der Studie repräsentierten österreichischen Trinkwasserversorgungs-Unternehmen zwischen 0,1 und 0,3 g CO2-Äquivalente pro Liter. Demgegenüber steht die Flaschenwasser-Bereitstellung beim Konsumenten – hier ergeben sich Werte zwischen 75 und 140 g CO2-Äquivalente pro Liter.

Der Wert des Wassers ist unschätzbar – nicht aber sein Preis

Bezahlt wird nicht für das Trinkwasser selbst, sondern für die Dienstleistung, die die Trinkwasserversorger erbringen: Über 7.000 Wasserspeicher und 81.000 km Leitungsnetz versorgen Haushalte, Landwirtschaft und Industrie mit Trinkwasser – das entspricht zweimal der Länge des Äquators. Um die laufende Instandhaltung und den Ausbau dieser Infrastruktur kümmern sich 5.500 Österreichische Trinkwasserversorger. Sie bauen, betreiben und warten Brunnen, Behälter, Aufbereitungsanlagen und Leitungen, sie kümmern sich um die Desinfektion und sichern die hohe Qualität des Trinkwassers. Betrieben und instandgehalten werden diese Anlagen durch entsprechend geschultes Fachpersonal, das hohe Verantwortung trägt – im Alltag wie in Krisenzeiten. Und das alles zu einem sehr guten Preis: 1.000 Liter frisches Trinkwasser bekommt man in Österreich für durchschnittlich rund 1,85 € – das entspricht 0,185 Cent pro Liter.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessensvertretung für die österreichischen Trinkwasser-Versorger. Sie zählt über 260 Unternehmen aus dem Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grundwasser aus Quellen und Brunnen gewonnen. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus.

Mag. Michaela Jungbauer
ÖVGW I www.ovgw.at
jungbauer@ovgw.at
+43 (0)1 513 15 88-34

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