Ihre Arbeit ist kein Kinderspiel: Beschäftigte in der Kinderbildung und -betreuung verdienen bessere Rahmenbedingungen

Linz (OTS) – Eine Erhebung der AK OÖ zum Thema Arbeitsbedingungen in der Kinderbildung und -betreuung zeigt deutlich: Dem hohen Engagement der Beschäftigten stehen zahlreiche Missstände gegenüber – etwa die fehlende Zeit für qualitätsvolles Arbeiten, zu wenig Personal, zu viele Kinder pro Gruppe oder kaum erwachsenengerechtes Mobiliar in Krabbelstuben, Kindergärten und Horten. 1.400 Personen haben an der AK-Befragung, die von den Gewerkschaften GPA und Younion unterstützt wurde, teilgenommen.

„Es handelt sich hier nicht um bloße ‚Aufbewahrungsstätten‘ für Kinder, bei denen die Politik wegschauen und sparen kann. Wir haben es mit professionellen Einrichtungen zu tun, in denen der Grundstein der Bildung unserer Kinder gelegt wird. Und die Beschäftigten dort verdienen beste Rahmenbedingungen, um ihrer wichtigen Aufgabe bestmöglich nachkommen zu können“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Die Forderungen der Arbeiterkammer Oberösterreich

1. Kleinere Gruppengrößen für qualitätsvolle Arbeit!

Die Höchstanzahl muss gesenkt werden. In den Krabbelstuben von zehn auf neun Kinder, in den Kindergärten von 23 auf 17 Kinder und in den Horten von 23 auf 16 Kinder.

1. Es braucht langfristige Investitionen!

Es braucht eine Investitionsoffensive für bauliche Maßnahmen und eine Ausbildungsoffensive, um fehlendes Personal langfristig abdecken zu können.

1. Mehr Planungssicherheit und zusätzliches Personal!

Die Beschäftigten brauchen fixe Arbeitszeiten – unabhängig von der Bedarfserhebung und der damit verbundenen finanziellen Planungssicherheit. Außerdem braucht es zusätzliches Personal (zum Beispiel „Springer/-innen“), um Ausfälle zu kompensieren und dadurch die Belastungen der Beschäftigten zu minimieren.

1. Mehr gruppenarbeitsfreie Zeit!

Die gruppenarbeitsfreie Dienstzeit für Vor- und Nachbereitung, Elternarbeit, Fortbildungen, Teambesprechungen und administrative Aufgaben ist zu knapp bemessen. In den Krabbelstuben ist eine Erhöhung von drei auf sechs bzw. in Kindergärten und Horten von sieben auf elf Stunden/Woche bei Vollzeit notwendig. Darüber hinaus sollen auch pädagogische Assistenten/-innen Anspruch auf gruppenarbeitsfreie Zeit haben.

1. Erwachsenengerechtes Mobiliar und Lärmschutz!

In den Räumlichkeiten müssen ausreichend gut ausgestattete Arbeitsplätze für die Beschäftigten zur Verfügung stehen. Es ist darauf zu achten, dass diese den ergonomischen Ansprüchen erwachsener Personen gerecht werden. Auch Maßnahmen zum Lärmschutz müssen in den Einrichtungen umgesetzt werden!

1. Gerechtere Entlohnung für alle in der Kinderbildung und
-betreuung!

Die Beschäftigten verdienen eine deutliche Lohnerhöhung für ihre Leistungen.

1. Ausbau der Supervisionsmöglichkeiten!

Das Supervisionsangebot muss dem Standard für Beschäftigte, die professionell mit Menschen arbeiten, entsprechen und daher ausgebaut werden. Eine zeitnahe, regelmäßige Supervision ist wichtig, um emotionale Belastungen bewältigen zu können.

1. Ausbildungsinhalte müssen den Arbeitsanforderungen entsprechen!

Die theoretischen und praktischen Lehrinhalte müssen die Beschäftigten bestmöglich auf die tatsächlichen Herausforderungen in ihrer Arbeit vorbereiten. Vor allem die administrativen und organisatorischen Aufgaben sowie die Anforderungen der Elternarbeit finden derzeit zu wenig Berücksichtigung in der Berufsausbildung.

1. Zeit für Leitungsaufgaben erhöhen!

Die Leitungen der Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen haben kaum Zeit, um ihre Führungsaufgaben zu bewältigen. Oftmals sind Leitungen doppelt belastet, weil sie auch als gruppenführende Pädagogen/-innen tätig sind.

Weitere Informationen finden Sie in der [Presseunterlage.]
(https://ooe.arbeiterkammer.at/service/presse/PKU_2021-05-17_Arbeitsb
edingungen_Kinderbetreuung.pdf)

Arbeiterkammer Oberösterreich
Mag. Michael Petermair
Kommunikation
Tel. 050/69 06-2190
michael.petermair@akooe.at
ooe.arbeiterkammer.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.