Start der Sonderausstellung über Zivilcourage und Lebensretter im Nationalsozialismus

Ausstellung von 19. Mai bis 1. Oktober 2021 im Heeresgeschichtlichen Museum

Wien (OTS) – Die neue Sonderausstellung „Die Gerechten. Courage ist eine Frage der Entscheidung“ im Heeresgeschichtlichen Museum (HGM) wurde am gestrigen Abend im Rahmen einer Online-Veranstaltung von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner feierlich eröffnet. Ab heute ist die Ausstellung für Interessierte zugänglich.

Ministerin Tanner wies bei ihrer Rede auf das Thema Zivilcourage und Wertevermittlung, welche auch beim Bundesheer eine bedeutende Rolle spielen: „‚Courage ist eine Frage der Entscheidung‘ – dieser Satz hat in der NS-Zeit über Leben und Tod von Menschen entschieden. Mit Projekten wie diesen können die Erinnerung an diese schlimme Vergangenheit bewahrt und gleichzeitig ihre Bedeutung an jetzige und zukünftige Generationen weitergegeben werden. Dabei geht es auch um Vermittlung von Werten, Menschenwürde und Toleranz einer Demokratie. Gerade durch das System der Wehrpflicht kommen beim Bundesheer Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen und Gesellschaftsschichten zusammen – da ist dieses Thema besonders wichtig.“

Der Direktor des Museums Christian Ortner bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und die einmalige Chance, dieses „spannende und für uns so wichtige Thema“ im Museum präsentieren zu können. Im Rahmen der Veranstaltung übermittelte Bundesministerin für EU und Verfassung Karoline Edtstadler und Ruth Ur, Yad Vashems Direktorin für deutschsprachige Länder und die Schweiz ihre Grußworte. In einer Videobotschaft erinnerte die Zeitzeugin Frau Dr. Lucia Heilman an diese düstere und bedrohliche Zeit.

Die Internationale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem ehrt Menschen, die während des Naziregimes jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger ohne Gegenleistung geholfen haben zu überleben oder auszuwandern. Weltweit wird derartigen Personen der Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ verliehen. Der Verein „Die österreichischen Freunde von Yad Vashem“ initiierte in Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität aus Linz dieses Projekt, welches speziell die österreichischen Gerechten vorstellt. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Michael John und Univ.-Prof. Dr. Albert Lichtblau entstand so eine Ausstellung, in der die Zeit des NS-Terrors in Österreich und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung bis hin zum Holocaust dargestellt und vermittelt werden. Mit dieser Ausstellung bietet das Heeresgeschichtliche Museum den Besuchern nach dem Lockdown wieder etwas historisch Anspruchsvolles – die Sonderausstellung wird vom 19. Mai bis 01. Oktober 2021 in den Sonderausstellungsräumen des Museums zu besichtigen sein.

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