„kulturMontag“ am 14. Juni über Kulturschaffende in Belarus, das neue Hader-Programm und die Diagonale 21

Außerdem: Neues Porträt „Freibeuter der Sprache – Artmann zum Hunderter“

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 14. Juni 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 berichtet u. a. über die Situation von Kulturschaffenden in Belarus, stellt Josef Haders neues Programm „Hader on Ice“ vor und widmet sich mit einem Resümee der Diagonale 2021. Anschließend zeigt ORF 2 um 23.40 Uhr zum 100. Geburtstag (12. Juni) des 2000 verstorbenen Lyrikers und Schriftstellers H. C. Artmann das neue Porträt „Freibeuter der Sprache – Artmann zum Hunderter“.

Mit Courage gegen das Regime – Kulturschaffende in Belarus

„Courage und Mut bedeuten für mich, wenn man sagt, ich habe Angst, wahnsinnige Angst, aber ich mache trotzdem weiter.“ Dieser Satz stammt von dem in Belarus geborenen Filmemacher Aliaksei Paluyan, der mit seinem Dokumentarfilm „Courage“ Einblick in das Leben von kritisch denkenden Künstlerinnen und Künstlern in seiner Heimat gibt. Der belarussische Schriftsteller Sasha Filipenko erzählt in seinem soeben auf Deutsch erschienenen Roman „Der ehemalige Sohn“ vom Stillstand seines Landes unter dem derzeitigen Regime. Seit den Präsidentschaftswahlen im August 2020 sind es Hunderttausende, die nicht mehr wegschauen wollen und für einen Machtwechsel in Belarus auf die Straße gehen. Der Handlungsspielraum der Massenprotestbewegung wird stetig fragiler und kleiner. Die jüngsten Ereignisse rund um den Blogger Roman Protassewitsch zeigen, was mit jenen passiert, die sich den derzeitigen Gegebenheiten nicht beugen wollen. Wie sehen Künstler aus Belarus die Situation in ihrem Land? Der „kulturMontag“ hat den Filmemacher Aliaksei Paluyan und den Schriftsteller Sasha Filipenko zum Interview gebeten.

Hader on Ice – Der Kabarettist mit einem neuen Solo-Programm

17 Jahre nach seinem letzten Soloprogramm „Hader muss weg“ ist Josef Hader nun endlich wieder mit einem neuen Programm zu sehen: „Hader on Ice“. Darin präsentiert sich der 59-Jährige als Mischung aus James Stewart in „Mein Freund Harvey“, Edward Norton in „Fight Club“ und Robert De Niro in „Taxi Driver“. Allen drei gemeinsam: die eigenwillige Form der Eigenwahrnehmung. Der Hader auf der Bühne ist ein genauer Beobachter mit vielen guten Ideen, denn vieles läuft seiner Meinung nach falsch in unserer Gesellschaft. Mit schauspielerischer Höchstleistung und dramaturgischer Finesse treibt Hader seine ignorante und zynische Bühnen-Figur mit deren sadistischen Zügen und Allmachtsfantasien an den Rand des Abgrunds. Der „kulturMontag“ stellt das neue Programm vor und bittet Josef Hader zum Interview.

Darling, ich bin im Kino – Die Diagonale feiert das heimische Filmschaffen

Nicht wie sonst üblich im März, sondern im Juni wird heuer in Graz das österreichische Filmschaffen gefeiert. Die Stadt verwandelt sich in das temporär größte Kino Österreichs, wo insgesamt 108 Wettbewerbsfilme gezeigt werden. Eröffnet wird mit dem Drama „Fuchs im Bau“ von Arman T. Riahi. Der vom ORF mitfinanzierte Film (Film/Fernseh-Abkommen) erzählt – basierend auf wahren Begebenheiten – vom Schulalltag in einer Wiener Jugendhaftanstalt. Der Große Diagonale-Schauspielpreis geht heuer an Christine Ostermayer, eine Auszeichnung, die die 84-Jährige bei stehenden Ovationen entgegengenommen hat. Mit Spannung erwartet wird auch die, ebenfalls vom ORF kofinanzierte, Tragikomödie „Me, We“ von Regisseur David Clay Diaz mit „Buhlschaft“ Verena Altenberger in der Hauptrolle. Der „kulturMontag“ zeigt die Höhepunkte des Festivals und spricht mit den beiden Festivalleitern Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger über die Diagonale in Zeiten der Pandemie und über die Rolle, die Kinos und Filmfestivals künftig einnehmen werden.

Dokumentation „Freibeuter der Sprache – Artmann zum Hunderter“ (23.40 Uhr)

Hans Carl Artmann (1921–2000) war ein begnadeter literarischer Gaukler, Verkleidungskünstler und Fallensteller. Der Film von Gustav W. Trampitsch zum 100. Geburtstag des österreichischen Lyrikers und Schriftstellers vergegenwärtigt den Menschen, Partner und Kollegen Artmann sowie sein Werk und dessen Wirkung. Mit 20 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, zweimal desertierte er, was ihm eine Verurteilung zu zwölf Jahren Zuchthaus einbrachte. Seine Abneigung gegen alles Autoritäre floss auch in seine Literatur ein. 1947 veröffentlichte H. C. Artmann erste Gedichte, 1958 gelang ihm mit dem Dialektgedichtband „med ana schwoazzn dintn“ ein Sensationserfolg. Artmann ließ Visitenkarten drucken, auf denen er sich als „churfürstl. sylbenstecher“ auswies. Berühmtheit erlangte auch seine „Acht-Punkte-Proklamation des poetischen Actes“, in der er erklärt, „dass man Dichter sein kann, ohne auch irgendjemals ein Wort geschrieben oder gesprochen zu haben“. 1997 wurde ihm mit dem Büchner-Preis eine der höchsten literarischen Auszeichnungen zuteil, was er mit den Worten quittiert: „Zu spät!“. In dem filmischen Porträt kommen unter anderen die Musiker Ernst Molden und Skero, der Freund und Schwager Artmanns, Peter Rosei, und seine Witwe Rosa Pock-Artmann zu Wort.

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