FCIO zur Medikamentenversorgung: Chance im Nationalrat vertan
Nicht-Verlängerung des Preisbands gefährdet Versorgungssicherheit der Patienten
Wien (OTS) – In der heutigen Sitzung des österreichischen Nationalrats wurde die Chance verpasst, die Versorgungssicherheit heimischer Patienten bei etablierten Medikamenten dauerhaft abzusichern. Das sogenannte Preisband wurde nicht verlängert. Dieses bewährte Instrument hat es in den vergangenen Jahren ermöglicht, dass bei Arzneimitteln, die bereits mehrere Preissenkungen durchlaufen haben und bei denen es mehrere Anbieter gibt, ein Abstand von maximal 30 Prozent zum Billigstanbieter zulässig ist. Gerade im von der Regelung betroffenen Niedrigpreissegment ist das notwendig, damit Hersteller in Österreich und in der EU höhere Produktionskosten gegenüber Konkurrenten aus Niedriglohnländern zumindest teilweise ausgleichen und lebenswichtige Medikamente weiterhin hierzulande herstellen können.
Vor dem Hintergrund der im Rahmen der Corona-Krise verstärkten Diskussion um die Rückholung der Produktion und der Absicherung der Lieferketten in Europa ist das Auslaufen der Regelung nicht nachvollziehbar. Sämtliche standort- und versorgungspolitische Absichtserklärungen werden konterkariert, wenn in Österreich hergestellte und dadurch unwesentlich teurere Medikamente künftig nicht mehr zu fairen Preisen durch die Sozialversicherung erstattet werden. „Das Einsparungspotential für die Sozialversicherung durch den Entfall des Preisbandes ist gering – das Risiko einer Gefährdung der Patientenversorgung hingegen sehr hoch, weil zahlreiche Anbieter vom Markt gehen müssen. Wir sind davon ausgegangen, dass die Politik ihre Lehren aus den Lieferengpässen während der Corona-Krise gezogen und die Notwendigkeit der Stärkung des heimischen Pharmastandortes erkannt hat. Dazu gehört zuallererst eine angemessene Erstattung, welche auch die höheren Sozial- und Umweltstandards berücksichtigt“, erklärt Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO), und appelliert an die Entscheidungsträger, eine Verlängerung des Preisbands so rasch wie möglich zu beschließen.
Über den FCIO:
Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Derzeit vertritt der Verband mehr als 230 Unternehmen aus der chemischen Industrie, welche neben der Kunststoff- und Pharmaindustrie auch die Produktion von organischen und anorganischen Chemikalien, industriell hergestellte Fasern und Lacken umfassen. Etwa 47.000 Beschäftigte in der chemischen Industrie haben 2020 Waren im Wert von über 15 Milliarden Euro hergestellt. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann. [www.fcio.at] (http://www.fcio.at/)
FCIO Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Mag. Andreas Besenböck, MA
+43(0)5 90 900-3372
besenboeck@fcio.at
www.fcio.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender
Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.