Moosbrugger: GAP-Ergebnis bringt große Herausforderungen für Österreichs Landwirtschaft

Einigung nach langwierigen Verhandlungen bringt Planungssicherheit

Wien (OTS) – „Dass sich die Verhandler in der Trilog-Arbeitsgruppe in den Abschlussverhandlungen über die künftige EU-Agrarpolitik auf ein Ergebnis geeinigt haben, bringt den Bäuerinnen und Bauern Planungssicherheit. Doch wird die künftige GAP enorme Herausforderungen mit sich bringen, da die neuen Rahmenbedingungen den Eindruck erwecken, dass die Gemeinsame Agrarpolitik nicht mehr in erster Linie für die Sicherstellung der Versorgung Europas mit hochwertigen regionalen Lebensmitteln da sein soll, sondern primär für den Schutz von Natur und Umwelt. Mit Blick auf den nun folgenden nationalen GAP-Strategieplanprozess muss die ökonomische Nachhaltigkeit, die im Trilog-Ergebnis kaum erkennbar ist, in allen Bereichen noch stärker hervorgehoben werden, erklärte Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, zum vorläufigen GAP-Verhandlungsergebnis und lädt die Konsumentinnen und Konsumenten ein, die Mehrleistungen der Bäuerinnen und Bauern durch eine bewusste Kaufentscheidung zu unterstützen.

„Der heutigen Einigung im Trilog, die nach monatelangen Verzögerungen endlich zustande gekommen ist, muss noch eine weitere auf Ebene des Rats und auch eine des Parlaments folgen. Es ist heute gelungen, die bereitgestellten Finanzmittel für die GAP mit Inhalten zu füllen, doch ein angemessener Mehrwert für die Bäuerinnen und Bauern könnte besser erkennbar sein. Denn die leichte Erhöhung der Mittel im Rahmen des Finanzrahmens 2021 bis 2027 – Österreich erhält daraus 35 Mio. Euro mehr – bekommt durch das heutige Ergebnis nachträglich einen höheren Preis. Gerade für Österreich mit seinem bisher starkem Fokus auf Ländliche Entwicklung sind die neuen Rahmenbedingungen eine große Herausforderung für ein flächendeckendes Agrarumweltprogramm auf Basis freiwilliger Maßnahmen“, so Moosbrugger weiter.

„Es konnte zumindest verhindert werden, dass das Ungleichgewicht in den neuen Regeln zwischen der starken Betonung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen, die die Landwirtschaft zu erfüllen hat, und der Unterstützung unserer bäuerlichen Familienbetriebe als produzierende und die Ernährung der Bevölkerung sichernde Einheiten nicht noch größer ausgefallen ist. Dies ist vor allem dadurch gelungen, dass wir die Umweltleistungen aus der 2. Säule zumindest teilweise anrechnen können“, so Moosbrugger, der abschließend ergänzte, dass es für eine endgültige Bewertung jedenfalls noch einer eingehenderen Analyse bedürfe. (Schluss)

Dr. Josef Siffert
Landwirtschaftskammer (LK) Österreich
Schauflergasse 6, 1010 Wien
Tel.-Nr. 01/53441-8521
E-Mail: j.siffert@lk-oe.at

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