„Besucher von draußen“ erzählen in „kreuz und quer“ über ihre Motive und Erfahrungen in der Begegnung mit Strafgefangenen
„Willkommen im Gefängnis“ am 29. Juni ab 22.35 Uhr in ORF 2; danach: Dokumentarfilm „Im Zweifel schuldig“
Wien (OTS) – Menschen in Haft sind für die Gesellschaft nicht sichtbar. Nach ihrer Verurteilung kommen Straftäter/innen in den Vollzug, abseits der öffentlichen Wahrnehmung. Sie selbst sind von der Welt draußen größtenteils abgeschirmt. Viele von ihnen haben nicht einmal jemanden, der ihnen davon erzählen könnte. Danielle Proskars „kreuz und quer“-Film „Willkommen im Gefängnis“ – zu sehen am Dienstag, dem 29. Juni 2021, um 22.35 Uhr in ORF 2 – handelt von fünf Personen im Alter von 23 bis 82 Jahren, die sich als ehrenamtliche Besucherinnen und Besucher Strafgefangenen zuwenden. Sie tun das als Fremde und haben ganz unterschiedliche Beweggründe.
Um 23.10 Uhr folgt der im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens vom ORF geförderte Dokumentarfilm „Im Zweifel schuldig“ von Axel Breuer.
„Willkommen im Gefängnis“ – Ein Film von Danielle Proskar
„Das Gefängnis ist ein Ort der Angst und der Einsamkeit“, so der Gefängnisseelsorger Markus Fellinger: „Die Kargheit eines Besuchs im Gefängnis reduziert alles auf die Begegnung zwischen zwei Menschen. Und Begegnung ist Hoffnung.“ Aus den Begegnungen entstehen mitunter tragfähige Beziehungen, und diese können Veränderungen anstoßen, von denen mancher Therapeut nur träumen kann. Zum Beispiel wenn der Gewalttäter erzählt, dass er von seinen Besucherinnen und Besuchern Mitgefühl gelernt hat und ein mitfühlender Mensch anderen nichts mehr zuleide tun kann.
Die Teilhabe an Lebenswelten, die sie bisher nicht kannten, verändert auch den Blickwinkel der Besucher/innen. Die Realität, sagt die junge Jus-Studentin, ist nicht schwarz-weiß, wie es ihre Lehrbücher weiszumachen versuchen, sie besteht aus vielen Grauschattierungen. Der 82-jährigen Dame, die nur Mörder besucht, ist immer deutlicher geworden: Mörder zu sein ist kein Beruf. Mord ist eine schreckliche Tat. Doch der Mensch darf nicht auf diese Tat reduziert werden. Besucher/innen und Besuchte sprechen über ihre Begegnungen in der Justizanstalten – über Schönes und Schmerzliches.
„Im Zweifel schuldig“ – Ein Film von Axel Breuer
Wie kann man Marcus Wiggins helfen? Seit 14 Jahren sitzt er für einen Mord im Gefängnis, den er nicht begangen hat. Fünf Jus-Studenten der elitären Northwestern University sind seine letzte Hoffnung. Sie versuchen den Justizirrtum aufzuklären. Es folgt die detektivische Aufarbeitung des Falles und die Erkenntnis, dass es weit mehr Beweise braucht, um jemanden für nicht schuldig zu erklären, als jemanden für schuldig zu befinden. Der deutsche Regisseur Axel Breuer und sein österreichischer Produzent Florian Gebhardt begleiten die Studenten mit der Kamera. Sie dokumentieren ihre Hoffnung und ihre Zweifel im Kampf gegen Unrecht und menschliche Abgründe. Erst lange nach den Dreharbeiten, im Oktober 2020, kommt Marcus Wiggins auf Bewährung frei.
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