VÖPE und GBH: Ein klarer Weg zu nachhaltigen Vergaben
VÖPE/GBH präsentieren Leitfaden für faire Vergaben: Regionalität, Lehrlingsausbildung und faire Arbeitsbedingungen im Fokus
Wien (OTS) – Wien (GBH). Die Bauwirtschaft boomt wieder! Aber was passiert bei einem Wirtschaftsabschwung und wenn der Konjunkturmotor Bau zu stottern beginnt? Grund genug, rechtzeitig Maßnahmen zu setzen. Zur Stärkung der österreichischen Wertschöpfung muss daher der Fokus auf eine hochqualitative und regionale Beschaffung ausgerichtet werden. In Zusammenarbeit zwischen
der VÖPE (Vereinigung Österreichischer Projektentwickler) und der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) wurde zur Konkretisierung unter Mitwirkung der Vergabeexperten von Dr. Heid & Partner ein Leitfaden mit Vergaberichtlinien, Vergabebeispielen und Bewertungssystemen erarbeitet, welcher von den VÖPEMitgliedern als Hilfestellung und Grundlage für zukünftige faire Ausschreibungen und Vergaben angewandt wird.
Erwin Soravia, Präsident der VÖPE: „Wir Lebensraumentwickler schaffen Mehrwert. Nicht nur einen gesellschaftlichen durch die Schaffung von Wohnräumen, Arbeitsräumen, Infrastruktur, Freizeit- und Bildungsräumen, sondern auch einen wirtschaftlichen. Durch unsere Branche werden 9,7 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung generiert sowie 98.000 Arbeitsplätze gesichert. Wir sind bestrebt, uns im Sinne der Nachhaltigkeit laufend zu verbessern und faire, transparente und korrekte Geschäftsbeziehungen auszubauen. Zur Umsetzung dieser Ziele haben wir die ‚Compliance- und Verhaltensrichtlinie für VÖPE-Mitglieder erstellt, zu deren Einhaltung wir uns verpflichtet haben. In Zusammenarbeit mit der GBH haben wir die Thematik der verantwortungsvollen Vergaben nun weiterentwickelt. Wir Privaten machen somit das, was die öffentliche Hand längst tun sollte: Darauf zu achten, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt, damit der Wirtschaft Impulse gegeben und Ausbildungs- und Arbeitsplätze gesichert werden.“
Der Leitfaden umfasst drei konkrete Beispiele, welche auf praktischen Erfahrungen zur Gewährleistung von fairen Arbeitsbedingungen und hochqualitativen, nachhaltigen und regionalen fairen Vergaben beruhen.
1. Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen als oberstes Prinzip
Auftragnehmer verpflichten sich zu fairen Arbeitszeiten und einer fairen Entlohnung. Damit verbunden ist die Einhaltung der in Österreich geltenden arbeits- und sozialrechtlichen Vorschriften und Branchenstandards. Um volle Transparenz bei den Vergaben gewährleisten zu können, werden auch Subunternehmer (ab einer Auftragssumme von 100.000 Euro) in der Baustellendatenbank der BUAK (Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse) gemeldet werden. Damit leistet die VÖPE auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping.
2. Fachkräfte der Zukunft: Lehrlingsausbildung als Kriterium bei Vergaben
Um die Fachkräfte-Ausbildung in Österreich zu unterstützen, wird die Beschäftigung von Lehrlingen bei den Auftragnehmern im Vergabeverfahren stärker berücksichtigt und bewertet werden. Dazu wurde eine eigene Punktebewertungstabelle, welche die Ausbildung von Lehrlingen in den Betrieben stärker bewertet, in den Richtlinien erarbeitet. Gut ausgebildete heimische Fachkräfte sind unsere Zukunft, das unterstützt und forciert die VÖPE mit dieser Maßnahme.
3. Regionale Vergaben: Die Wertschöpfung muss in Österreich bleiben und Klimaschutz und Gesundheit ein starkes Kriterium für Vergaben sein
Regionale Unternehmen, nachhaltige Produkte und Klimaschutz werden beim Zuschlag bestmöglich berücksichtigt und bewertet. Dadurch stärken wir regionale Unternehmen und die Wertschöpfungskette. Klimaschutz, die Gesundheit und Sicherheit der ArbeitnehmerInnen stehen bei den Auftragsvergaben positiv im Vordergrund. Dabei werden auch die Länge der Transportwege zur Baustelle berücksichtigt und die Herkunft und Produktionsweise der Produkte transparent dargestellt.
GBH-Bundesvorsitzender Abg. z. NR Josef Muchitsch, GBH-Bundesvorsitzender: „Wo ein Wille ist, da ist ein Weg! Mit diesem mutigen und so wichtigen Schritt der VÖPE bei ihren Compliance- und Verhaltensrichtlinien beweisen die Verantwortlichen Weitblick und Courage. Die österreichischen Projektentwickler leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping, forcieren die Fachkräfteausbildung und setzen weitere Schritte für faire Baustellen und die Gesundheit unserer ArbeitnehmerInnen. Und auch der Klimaschutz wird bei den neuen Vergabekriterien noch stärker berücksichtigt. Die VÖPE-Mitglieder als private Auftraggeber sind damit Vorreiter am Markt und beweisen ein großes Verantwortungsbewusstsein gegenüber unserer Gesellschaft. Unkompliziert und zielorientiert haben wir als Gewerkschaft Bau-Holz bei der Ausarbeitung die Chance zur Mitgestaltung bekommen. Danke dafür. Genau so geht eine funktionierende Partnerschaft.“
Gesamte Handlungsanleitung als Download:
[www.voepe.at/positionen/] (http://www.voepe.at/positionen/)
Die VÖPE ist die gemeinsame Stimme der Projektentwickler Österreichs. Sie artikuliert die gemeinsamen Interessen ihrer derzeit rund 50 Mitglieder und arbeitet für bessere Rahmenbedingungen der Branche. Nähere Infos zur VÖPE: [www.lebensraumentwickler.at]
(http://www.lebensraumentwickler.at)
Die GBH kämpft für mehr Fairness auf den Baustellen. Dabei wurden viele Projekte und Initiativen in verschieden Partnerschaften erfolgreich gestartet und umgesetzt. Nähere Infos zur GBH:
[www.gbh-news.at] (http://www.gbh-news.at)
GBH-Presse, Thomas Trabi, M.A., 0664/614 55 17, presse@gbh.at
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