FPÖ – Hofer/Belakowitsch: Pflegende Angehörige sollen sich parteiübergreifend organisieren, um starke Stimme zu haben

Anliegen von 900.000 pflegenden Angehörigen und 400.000 pflegebedürftigen Personen dürfen nicht länger ignoriert werden

Wien (OTS) – Die Pflegereform, das von der schwarz-grünen Bundesregierung Anfang 2020 als wichtigstes und dringendstes Projekt der Legislaturperiode angekündigte Projekt, ist noch immer nicht da. „Erst hat Gesundheitsminister Anschober versagt, sein Nachfolger Mückstein hat bis auf Ankündigungen und medial inszenierte Startschüsse auch noch nichts zustande gebracht. Dieser Stillstand geht zu Lasten pflegebedürftiger Menschen, ihrer Angehöriger und all jener, die im Pflegeberuf arbeiten“, bedauern FPÖ-Sozialsprecherin und Klubobmann-Stellvertreterin NAbg. Dagmar Belakowitsch und FPÖ-NAbg. Norbert Hofer, der als einziger Spitzenpolitiker der Republik eine körperliche Behinderung hat, mehr als ein Jahr lang in Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen verbracht hat und daher das Thema Pflege auch als Betroffener kennt. Es sei zu befürchten, dass Schwarz-Grün die Reform an den pflegenden Angehörigen vorbei manövriert. Hofer: „Es wäre sinnvoll, wenn sie sich parteiübergreifend organisieren, damit sie ihre Anliegen endlich mit einer starken Stimme vertreten können und das bestmögliche Ergebnis bereits bei der Pflegereform erreichen können.“ In Österreich gibt es rund 900.000 Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Diese Gruppe ist damit mehr als dreimal so groß wie die Einwohnerzahl von Graz, der zweitgrößten Stadt des Landes.

Rund 80 Prozent der Pflegeleistungen werde zuhause erbracht. Bei der Pflegereform müsse daher vor allem auch darauf geachtet werden, dass in diesem Bereich bessere Rahmenbedingungen zur Absicherung der pflegenden Angehörigen geschaffen werden. Davon profitiere auch die öffentliche Hand, denn Pflege und Betreuung daheim sei nicht nur im Sinne der pflegebedürftigen Menschen, sondern verursache auch weitaus geringere Kosten als stationäre Pflege und Betreuung. Durch die Abschaffung des Pflegeregresses, den die FPÖ sehr befürwortet, habe sich aber diese Schieflage verstärkt. Wenn Angehörige ihre Lieben zuhause betreuen und pflegen, dann seien sie in vielerlei Hinsicht im Nachteil. Oft führe diese Tätigkeit direkt in die Armutsfalle.

Zur generellen Attraktivierung des Pflegeberufes erneuert FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch die Forderung nach einer Bezahlung angehender Pfleger bereits in der Ausbildung – diese Forderung wurde zuletzt auch von Gewerkschaft und SPÖ dankenswerterweise direkt übernommen: „Die Ausbildung im Pflegebereich soll analog zu jener bei der Exekutive gestaltet werden, wo Beamte in Ausbildung im ersten Jahr knapp 1.800 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr rund 2.200 Euro bekommen. Ein höheres Gehalt ist aber auch später – in der Berufspraxis – ein Gebot der Stunde. Jeder Politiker sollte sich einmal selbst ein Bild vom Alltag einer Pflegekraft machen, um dafür Verständnis zu bekommen.“

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