ÖHGB: Unsere Mitglieder haben keine Leichen im Keller!

Heizungskampagne der Umweltministerin Gewessler ist Klimapolitik ohne Strategie. Fehlende Alternativen, mangelnde Kapazitäten bei hoher Kostenbelastung bleiben bestehen.

Wien (OTS) – „Mit ministerieller Wohlfühlpolitik lassen sich die wahren Probleme nicht beim Schopf packen“, kommentiert ÖHGB Präsident RA Dr. Martin Prunbauer die neue Heizungskampagne des Klimaministeriums.

Knapp 60 % der ÖsterreicherInnen leben im Eigentum und sind für den Erhalt ihres Besitzes verantwortlich. Wer mit alten Ölheizungen heizt, gehört in der Regel nicht zum Kreis der Millionäre. Doch der Umstieg auf eine andere Heizung gestaltet sich vor allem bei älteren Gebäuden – trotz Förderungen – in der Regel kostenintensiv. „In ihrer Existenz sind besonders junge Familien gefährdet, die gerade eine Immobilie erworben haben und jetzt unter Umständen sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen, um ein nach wie vor funktionierendes Heizungssystem frühzeitig umzustellen. Aber auch ältere Leute, denen über Jahrzehnte hinweg empfohlen wurde, Eigentum anzuschaffen, um in der Pension keine gröberen Belastungen durch Mietzahlungen zu haben“, sind laut ÖHGB-Präsident RA Dr. Martin Prunbauer massiv betroffen.

Außerdem geht es in den meisten Fällen nicht um einen lapidaren Kesseltausch: Es müssen neue Leitungen gelegt, Heizkörper installiert oder ein bestehender Tank abgebaut oder ausgegraben werden. „Den Eindruck zu erwecken, dass man einfach nur in den Keller gehen und die alte Ölheizung entsorgen muss, geht völlig an der Realität vorbei.“ stellt Prunbauer ernüchternd fest.

Abgesehen von den technischen und finanziellen Hürden, die eine Umstellung auf nicht fossile Heizungssysteme mit sich bringt, fehlt es häufig auch an einer echten Alternative. Prunbauer erinnert die Aufforderung des Ministeriums an den Satz: „Wenn Sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen.“ Bekanntermaßen ist ein Umstieg auf Pellets im städtischen Bereich aus Platzmangel für die Lagerung meist unmöglich. Die Möglichkeit des Heizens mit Fernwärme ist vielfach nicht gegeben, weil diese derzeit bereits an der Grenze der Kapazität arbeitet, nicht überall vorhanden ist bzw. nicht wirtschaftlich vernünftig angeschlossen werden kann und darüber hinaus zu einer Monopolstellung der Gemeinden führt.

Moderne Alternativen wie Wärmepumpen sind im Althausbestand wirtschaftlich nicht sinnvoll, da oft das gesamte Haus dafür umgebaut werden muss. Solarzellen können höchstens eine Zusatzheizmöglichkeit sein, niemals eine Alternative. Von Windkraft gar nicht zu reden.

„Wir brauchen attraktive Modelle und verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen auf Basis von Freiwilligkeit und Innovation, die es Eigentümern überhaupt ermöglichen, den Umstieg vorausschauend zu planen und dann auch zu vollziehen“, ist Prunbauer überzeugt und bezieht diese Forderung sowohl zugunsten von vermietenden wie auch selbstnutzenden EigentümerInnen.

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Der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB, [www.oehgb.at] (http://www.oehgb.at/)) ist die größte freiwillige Interessenvertretung österreichischer Haus-, Grund- und Wohnungseigentümer.

Die Hauptaufgabe des ÖHGB besteht im Schutz und in der Förderung des Privateigentums sowie der Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen der privaten ImmobilienbesitzerInnen. Die ca. 30.000 Mitglieder teilen sich auf die neun Landesverbände auf, die ihren Mitgliedern mit fundierten Rechts-, Steuer-, Versicherungs-, Bau- bzw. Finanzierungsberatungen und weiteren, umfangreichen Informations- und Serviceleistungen, zur Seite stehen. Darüber hinaus betreiben der ÖHGB und dessen Landesverbände im Interesse der Mitglieder aktive Standespolitik in der Interessenvertretung auf allen Ebenen.

Dr. Marie-Theres Ehrendorff
Pressesprecherin
Tel.: +43 676 3239 645
E-Mail: marie-theres.ehrendorff@oehgb.at

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