Impf-Gutscheine: Bundesregierung überlegt Umsetzung der Empfehlung des Handels. Daten belegen Steigerung der Impfquote

HV forderte bereits im Juni 50-Euro Gutschein für Erst-Impfung. Ohne Corona-Prämie keine Annäherung an gewünschten Impffortschritt. Gleichzeitig Booster für heimische Wirtschaft.

Wien (OTS) – Heute vor exakt 6 Monaten hat der Handelsverband das erste Mal eine 50-Euro-Impfprämie für die Menschen in Österreich gefordert und nahm damit eine Pionierstellung ein. Schon damals war der Leitgedanke dahinter, die Durchimpfungsrate auf diese Weise freiwillig in die Höhe zu treiben, da Positivanreize bekanntlich einen stärkeren Effekt erzielen als Strafen und Sanktionen.

Bereits im Juni bewiesen: 38 % der Impfskeptiker:innen und 8 % der Impfgegner:innen würden sich bereits dank 50 Euro Impfprämie eher impfen lassen

Vom Handelsverband wurde ursprünglich ein Gutschein im Wert von 50 Euro für jede Corona-Erstimpfung in Österreich vorgeschlagen, der in allen Unternehmen mit Betriebsstätte in Österreich einlösbar ist – egal ob im Handel, bei körpernahen Dienstleistern, in der Gastronomie oder in der Hotellerie. Die Gesamtkosten dafür lägen bei max. 395 Mio. Euro – ein Bruchteil der Lockdown-Kosten, die wir pro Woche tragen müssten. Als Untermauerung der Wirksamkeit der Maßnahme wurde über das Marktforschungsinstitut MindTake eine repräsentative österreichweite Umfrage durchgeführt. Diese ergab 38 Prozent der Impfskeptiker:innen und 8 Prozent der Impfgegner:innen würden sich dank 50 Euro Impfprämie eher impfen lassen.

„Impf-Gutscheine hat der Handel empfohlen, da sie einen psychologischen Beitrag zur Volksgesundheit leisten, in einer Zeit, die von Verboten und Eingriffen in Freiheitsrechte dominiert ist. Bereits im Sommer haben wir anhand einer wissenschaftlich fundierten Umfrage gezeigt, dass sowohl Krisenfestigkeit als auch Impfquote in der Pandemie durch die Vergabe von 50 Euro Gutscheinen maßgeblich gesteigert würden, da sich jede:r 3. Impfskeptiker:in und 8 Prozent der Impfgegner:innen eher überzeugen lassen würden. Warum 50 Euro? Damit ausreichend Budget für Booster- bzw. Auffrischungsimpfungen bis zur endemischen Phase vorhanden ist“, sagt Rainer Will mit kritischem Blick auf den mittlerweile 22. Monat der Corona-Pandemie.

Corona-Prämie als Booster für heimische Wirtschaft und Hebel
gegen Insolvenzen im Handel

Die Hauptsache: Der HV-Vorschlag Positivanreize zu setzen, wurde schließlich vonseiten der Politik aufgegriffen und wird hoffentlich bald fixer Bestandteil des Pandemiemanagements. Wie die finanzielle Ausgestaltung genau aussehen wird, ist derzeit noch offen, aber erstmals scheint es auf politischer Ebene Einigkeit darüber zu geben, dass es ohne Corona-Prämie keine Annäherung an den gewünschten Impffortschritt in unserem Land gibt. Letztendlich wird jeder Betrag Positiveffekte erzielen, wichtig ist, dass die Umsetzung gelingt. Darüber hinaus käme der finanzielle Booster der heimischen Wirtschaft in Österreich sehr zugute. Immer noch kämpfen zahlreiche Handelsbetriebe gegen die Insolvenz an und zittern bereits vor einem möglicherweise erneuten harten Lockdown.

Wichtig: Corona-Prämie darf bereits geboostete Personen nicht ausschließen

Bei einem derart starken Eingriff in den höchstpersönlichen Lebensbereich durch die zahlreichen harten Lockdowns haben sich die Österreicher:innen für ihr Verständnis und Durchhaltevermögen nach 22 Monaten der Pandemie eine Corona-Prämie mehr als verdient. Mit einer Impfprämie wird auch der Beitrag der Menschen zur Volksgesundheit entsprechend belohnt. Wichtig dabei ist, dass jene Personen, die die Booster-Impfung bereits in Anspruch genommen haben, wie auch jene, die aus gesundheitlichen Gründen die nachweislich keine Impfung entgegennehmen können, nicht von dem Anreizsystem ausgeschlossen und damit diskriminiert werden.

Handelsverband
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