Heimischer Fisch zum Aschermittwoch

Herrliche Fasten- und Diätspeise – Weg von den Meeresfischen

Graz (OTS) – Der Aschermittwoch läutet den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit ein. In der Steiermark kommt an diesem Tag traditionell Fisch auf den Tisch, idealerweise aus heimischen Teichen. Doch die grenzenlose Überpopulation an Fischräubern macht es den heimischen Teichwirten nicht leicht – ein forcierter Ausbau steht trotz steigender Nachfrage auf dem Spiel. „Heimischer Fisch, insbesondere Karpfen und Forelle, sind eine ideale Fasten- sowie Diätspeise. Sie sind fangfrisch, einfach und rasch zuzubereiten und liegen voll im Trend“, freut sich Landwirtschaftskammer (LK) Steiermark-Präsident Franz Titschenbacher über die steigende Nachfrage nach heimischen Speisefischen. Und weiter: „Auch die Herkunftskennzeichnung von Fischen ist vorbildlich geregelt und beispielgebend, so wie es auch für andere Lebensmittel wünschenswert wäre.“

„Die Vielfalt und die Qualität sind da. Die Leute wollen weg von den Meeresfischen, und das ist auch gut so“, betont Helfried Reimoser, Geschäftsführer des steirischen Teichwirteverbandes. In den Sommermonaten fragen seine Kunden vor allem Forelle, Lachsforelle und Saibling nach, und in der kalten Jahreszeit ist es „ganz klassisch der Karpfen, er wird frisch genauso gerne genommen wie geräuchert“. Immer mehr Teichwirte – derzeit sind es 100 – setzen auf Direktverkauf ab Hof sowie auf Bauernmärkte. Sie bieten fangfrische Fische küchenfertig bis grätenfrei an.

Erhaltungszustand bei Fischottern fünffach überschritten

Eine grenzenlose Überpopulation an Fischfeinden macht es den heimischen Teichwirten nicht leicht – sie verunmöglicht eine Erweiterung der Teichflächen. Insbesondere Fischotter und Kormorane plündern heimische Gewässer und machen teure Investitionen vielerorts wertlos. Teils haben größere Teichwirtschaften schon entnervt das Handtuch geworfen. Titschenbacher kämpft für eine pragmatische Lösung: „Bei aller Wertschätzung der Naturschutzanliegen ist es doch so, dass der gewünschte günstige Erhaltungszustand, beispielsweise bei Fischottern, bereits um das Fünffache überschritten ist. Eine Regulierung dieses Fischfeindes auf ein verträgliches Maß ist erforderlich.“ Täglich vernichten die Fischotter in der Steiermark 3 t Fische, jährlich töten sie in den steirischen Gewässern etwa 1.000 t Fische und richten somit einen Schaden von rund 10 Mio. Euro an.

In der Steiermark gibt es aktuell 350 Teichbewirtschafter und Fischzüchter, die Karpfen sowie forellenartige Fische, wie beispielsweise Forellen, Saiblinge, Bach- und Regenbogenforellen, halten oder Angelteiche betreiben. Aufgrund der Probleme mit den Fischräubern haben in den vergangenen Jahren mehr als 50 Teichwirte das Handtuch geworfen. Jährlich bringen die heimischen Teichwirte 500 t Karpfen (2021: -100 t gegenüber den Vorjahren) und etwa 650 t forellenartige Fische vorwiegend auf den regionalen Markt. Rein rechnerisch kommen heimische Fische nur selten auf den Tisch: Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 7,3 kg, davon sind aber nur 0,7 kg heimische Fische.

Gesund und vorbildlich gekennzeichnet

Das nahezu fehlende Bindegewebe macht Fische besonders zart und leicht verdaulich. Besonders wertvoll sind die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren. Diese kann der Körper nicht selbst aufbauen; sie müssen über die Ernährung aufgenommen werden. Vorbildlich ist auch die Herkunftskennzeichnung. Für die Verbraucher ist Folgendes angegeben: Name der Fischart, Zurichtungsform sowie Herkunftsland. Die Kennzeichnung von heimischem Karpfen erfolgt damit beispielsweise so: Karpfen, küchenfertig, Aquakultur in Österreich (Cyprinus carpio).

Heimische Fische ernähren sich naturnah, verschiedene Arten bilden eine vielfältige Teichgemeinschaft aus Karpfen, Stören, Amuren, Schleien und Raubfischen, wie Hechten, Welsen und Zandern. Neben im Teich vorkommendem Futter, wie Plankton und Insekten, fressen Karpfen auch Gerste und Kernölkuchen (Presskuchen aus der Kürbiskernölherstellung). Sie verbringen nach der Teichzeit zusätzlich zwei Wochen in der Frischwasserhälterung, wodurch das Fleisch fester wird und somit einen Qualitätsschliff erhält. Karpfen haben mit 12% einen ähnlichen Fettgehalt wie die begehrten Lachsforellen. Die Forellenzüchter halten in kaltem Wasser Forellen, Saiblinge, Lachs- sowie Bachforellen und ähnliche Arten.

YouTube-Video – leicht zubereitet

Wie einfach und schnell sich heimischer Fisch zubereiten lässt, zeigt der YouTube-Kochfilm des Teichwirte- und Fischzüchterverbandes Steiermark unter www.teichwirteverband.at oder auf YouTube:
https://bit.ly/Karpfenzubereitung. (Schluss)

Landwirtschaftskammer (LK) Steiermark
Mag. Rosemarie Wilhelm
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsreferat
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