Ukraine-Krieg: Die Nothilfe der Caritas ist voll angelaufen
Caritas richtet Hotline für ankommende Flüchtlinge ein und bittet um Spenden! Landau: „Es geht jetzt um Hilfe vor Ort, in der Region und um Unterstützung von Flüchtlingen in Österreich“
Wien (OTS) – Der Krieg in der Ukraine wird zur Bewährungsprobe für Hilfsorganisationen wie die Caritas. „Aktuell sind wir an mehreren Schauplätzen gleichzeitig gefordert“, betont Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich und der Caritas Europa, am Dienstag. „Zuallererst geht es um unsere Hilfe vor Ort in der Ukraine und darum, Menschen mit Nothilfepakete zu versorgen und das Überleben zu sichern. Gleichzeitig sind wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen in den umliegenden Nachbarländern im Einsatz, um ankommende Flüchtlinge zu betreuen. Und nicht zuletzt bereiten wir uns auch hier in Österreich auf eine deutlich steigende Anzahl von schutzsuchenden Frauen und Kindern vor – durch die Bereitstellung von Unterkünften und von Beratungsangeboten.“
Hilfe vor Ort: Caritas in Sorge um Kindeswohl
Andreas Knapp, Auslandshilfegeneralsekretär der Caritas Österreich ist mit Krisensituationen wie jener in der Ukraine seit langem vertraut: „Die Lage wird immer dramatischer. Durch den Krieg ist die Ausgangslage überaus kritisch und extrem unübersichtlich. Hunderttausende Menschen sind bereits geflohen. Erste Menschen, darunter Kinder, mussten ihr Leben lassen. Die Not und der Bedarf an Hilfe nehmen Stunde um Stunde zu. Schon in der vergangenen Woche stellte die österreichische Caritas daher 300.000 Euro für Soforthilfe-Maßnahmen zusätzlich zur Verfügung, um Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen.“ Ziel sei es, laufende Projekte nach Möglichkeit weiter aufrechtzuerhalten und gleichzeitig auf neue Herausforderungen wie die Vertreibung von Menschen innerhalb des Landes zu reagieren. Etwa in Chmelnyzkyj, Chernivtsi, Ternopil, Lwiw und in Drohobytsch wurden bestehende Angebote umgestellt, damit nun zuallererst Binnenflüchtlinge versorgt werden können. Es geht jetzt vor allem um Lebensmittel, Hygieneartikel und Heizmaterial. Warme Mahlzeiten und Getränke werden über Feldküchen ausgegeben. Decken und warme Kleidung werden zur Verfügung gestellt. Landau: „Diese dringend notwendige Hilfe in der Ukraine muss weitergehen. Es gilt, jetzt alles dafür zu tun, dass der Zugang und die Sicherheit von Helfer*innen gewährleistet sind. Der Raum für neutrale, unparteiische und unabhängige humanitäre Maßnahmen muss sichergestellt sein – somit müssen auch die humanitären Korridore offenbleiben: Einerseits für die überlebensnotwendige Hilfe und andererseits für Menschen auf der Flucht.“
In der Region: Versorgung von Geflüchteten an den
Grenzübergängen
Schon jetzt sind laut UNHCR mehr als 500.000 Menschen über die ukrainische Grenze in Nachbarländer wie Polen, Moldau, die Slowakei und Rumänien vertrieben worden. Die Vereinten Nationen stellen sich auf mehrere Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine ein. Die Caritas Österreich unterstützt deshalb ihre Partnerorganisationen an der ukrainischen Grenze, um geflüchtete Menschen zu versorgen. Landau:
„Ein Team der Caritas Österreich und der Caritas der Erzdiözese Wien hat sich heute etwa auf den Weg in die Slowakei gemacht, mit weiterem Stopp in Ungarn.“ Klaus Schwertner, gf. Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, ist Teil der Delegation: „Zunächst geht es jetzt vor allem darum, zu prüfen, wie wir unsere Partner nahe der Grenzübergänge bestmöglich unterstützen können. Außerdem liefern wir erste, dringend benötigte Sachspenden wie Windeln, Babynahrung, -kleidung und Decken“, so Schwertner, der während der Reise auch für Interviews zur Verfügung steht.
In Österreich: Caritas startet Hotline für Ukrainer*innen und Angehörige
Nicht zuletzt stellt sich die Caritas auch in Österreich auf die Ankunft von vor dem Krieg Geflüchteten ein. Der Caritasinterne Krisenstab befasst sich mit den notwendigen Vorbereitungen, prüft Kapazitäten und bereitet die Unterbringung und Versorgung vor. Vor allem arbeitet die Caritas auch eng mit dem Innenministerium und der BBU sowie den zuständigen Bundesländern zusammen. Wie in der Vergangenheit ist die Caritas bereit, hier Hilfe zu leisten. Schwertner: „In Wien haben wir die ersten Menschen bereits in unseren Quartieren untergebracht. Die ukrainisch-katholische Pfarre hat mit über 100 Freiwilligen mehrere Tonnen Hilfsmaterial auf den Weg gebracht und die Unterbringung von rund 300 Menschen in den Wohnungen der Gemeindemitglieder organisiert. Laufend melden sich weitere Pfarren um auch wie bei den vergangenen Fluchtbewegungen zu helfen. Und am Hauptbahnhof in Wien sind wir mit Streetwork und einem Infopoint für ankommende Menschen vertreten.“ Hilfe brauchen Ukrainer*innen, die jetzt an der Grenze sind oder nach Österreich kommen. In Abstimmung mit dem Asylzentrum der Caritas startet die Caritas in einem ersten Schritt eine österreichweite Hotline für fremdenrechtliche Fragen. Die Hotline ist für Angehörige, Betroffene oder Helfende unter 05/17 76 380 vorerst von Montag bis Freitag von 9 bis 14 Uhr erreichbar.
Bitte helfen Sie uns helfen!
Die Caritas ist seit 30 Jahren in der Ukraine aktiv. Die aufgebauten Strukturen in der östlichen Ukraine und im gesamten Land ermöglichen es, sofort zu helfen. Die Caritas ist auch jetzt in der Ukraine und in den Nachbarländern präsent, hunderte lokale Caritashelfer*innen sind im Einsatz.
Bitte helfen auch Sie und spenden Sie jetzt unter [www.caritas.at/ukraine] (http://www.caritas.at/ukraine)
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Kennwort: Ukraine Soforthilfe
Mit 25 Euro helfen Sie mit einem Nothilfepaket, das Zucker, Mehl, Tee, Sonnenblumenöl, Butter und Lebensmittelkonserven enthält.
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Helfer*innen vor Ort aller Nachbarländer der Ukraine, in denen die Caritas hilft, stehen für Interviews zur Verfügung. Für Vermittlung wenden Sie sich bitte an presse@caritas-austria.at
Caritas Österreich
Melanie Wenger-Rami
Pressesprecherin, Leitung Öffentlichkeitsarbeit
+43 664/8266920
melanie.wenger-rami@caritas-austria.at
caritas.at
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