UN-Plastikabkommen: WWF begrüßt „Anfang vom Ende der Plastikflut“ – Politik jetzt gefordert

Beschluss zur Verhandlung eines verbindlichen UN-Abkommens zum Stopp der Plastikverschmutzung ist globaler Meilenstein – WWF fordert rasches Handeln gegen Plastikkrise

Wien (OTS) – Die UN-Mitgliedsstaaten haben heute auf der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) in Nairobi einstimmig beschlossen, bis Ende 2024 einen rechtsverbindlichen Vertrag zur Beendigung der Plastikverschmutzung auszuarbeiten. Es ist eines der anspruchsvollsten Umweltschutzvorhaben der Welt seit dem Pariser Klima-Abkommen im Jahr 2015. Der WWF (World Wide Fund for Nature) begrüßt die historische Entscheidung und fordert die Regierungen weltweit zum Handeln auf: „Der klare Verhandlungsauftrag markiert einen Meilenstein für den Schutz der Umwelt, insbesondere der Meere. Das kann den Anfang vom Ende der Plastikflut bedeuten, wenn die Politik konstruktiv und konsequent handelt“, sagt Axel Hein, Meeresbiologe des WWF Österreich. „Die Staatengemeinschaft hat anerkannt, dass Plastikverschmutzung eine Bedrohung für die gesamte Umwelt darstellt und ebnet den Weg für eine saubere Zukunft“, unterstreicht Hein. Es zeige sich damit, dass der viel kritisierte Multilateralismus noch bedeutende Entscheidungen für die Welt hervorbringen kann. „Zugleich ist jedes Land schon jetzt gefordert, die Plastikkrise auf allen Ebenen anzugehen. Die notwendigen Lösungen sind schon lange bekannt“, so Axel Hein.

Gemäß der UNEA-Resolution soll ein künftiger Vertrag globale Regeln und Verpflichtungen für den gesamten Lebenszyklus von Plastik vorsehen, wie es auch der WWF gefordert hat. „Es ist wichtig, dass das Mandat auf den gesamten Lebenszyklus abzielt. Allerdings muss stärker festgelegt werden, mit welcher Verbindlichkeit Maßnahmen für Produktion, Verbrauch, Kreislaufführung und Abfallwirtschaft dafür sorgen sollen, dass kein Plastik mehr in die Umwelt gelangt und auch deutlich weniger Neukunststoffe produziert werden müssen“, sagt WWF-Experte Axel Hein. „Um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen, braucht es strenge und globale Standards und Ziele. Die einzelnen Länder müssen sich nicht nur an diese Regeln halten, sondern auch schädliche Produkte und Praktiken stoppen“, fordert Hein.

Der vorgesehene Mechanismus zur finanziellen und technologischen Unterstützung ist ein entscheidender Baustein, um die Sammlung und Aufbereitung von Plastikabfällen auch in ärmeren Staaten, in denen bisher entsprechende Strukturen fehlen, zu ermöglichen. „Allerdings enthält das Mandat in diesem Punkt noch keine ausreichenden Vorgaben für verbindliche nationale Ziele und Maßnahmen. Genau das wäre aber sehr wichtig. Denn Aktionspläne müssen auch in die Praxis umgesetzt werden“, sagt Axel Hein.

Mag. Florian Kozák, Pressesprecher WWF Österreich, +43 676 83 488 276, florian.kozak@wwf.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.