Weltgesundheitstag: Jugend braucht für ihre mentale Gesundheit Hilfe

Jeder zweite Jugendliche leidet unter depressiven Symptomen. Sie brauchen jetzt mehr psychologischen Support.

Wien (OTS) – Anlässlich des Weltgesundheitstages macht die multi-organisationale Initiative „Gut, und selbst?“ der Schülerunion, des ÖBVPs, der ÖGKJP und IstOkay erneut auf die prekäre Situation der psychischen Gesundheit unter Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Gemeinsam mit der Ärztekammer und der Bundesjugendvertretung soll heute ein Zeichen gesetzt werden. Die Initiative will enttabuisieren, Bewusstsein schaffen und ermutigen und hat auch das Mental Health Jugendvolksbegehren zu dem Thema initiiert.

Die Bundesobfrau der Schülerunion stellt fest, dass es derzeit viele belastende Themen für die Jugend gibt: „Wir Kinder und Jugendliche kommen nicht ohne Narben aus der Pandemie: Soziale Isolation, Unterricht alleine vor dem Laptop und ständige Enttäuschung durch Absagen von Schulveranstaltungen. Ein Krieg in Europa, sowie die Klimakrise und die damit verbundene Zukunftsangst sind weitere Themen, die uns Jugendliche belasten.” Das Mental Health Jugendvolksbegehren fordert Unterstützungsmaßnahmen direkt an den Schulen: “Wir sind keine Lost Generation, Unterstützung brauchen wir aber trotzdem! Und diese Unterstützung bekommen wir derzeit nicht. Eine Schulpsychologin betreut derzeit 6077 Schüler:innen. Mit unserem Volksbegehren wollen wir für die Veränderung sorgen, die sich die österreichischen Kinder und Jugendlichen verdient haben!”, erklärt die Initiatorin des Volksbegehrens, Carina Reithmaier.

“Die Ärztekammern warnen seit Jahren vor einer negativen Entwicklung in der Gesundheitsversorgung unserer Kinder und Jugendlichen in Österreich, doch die Gesundheitspolitik hat das Problem ignoriert. Die Behebung dieser Mängel wird schon jetzt Jahre dauern, denn die Ausbildung von Fachärztinnen und Fachärzten, etwa im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie, geht nicht von heute auf morgen”, so Ärztekammerpräsident a.o. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres. “ Wir brauchen in einem der reichsten Länder der Welt eine entsprechende medizinische Versorgung für unsere Kinder und Jugendlichen und daher bin ich sehr froh über die Gründung dieser Initiative, die die Österreichische Ärztekammer und auch ich persönlich sehr gerne unterstützen ”, erklärt der Präsident der Österreichischen Ärztekammer.

Für den Vorsitzenden der Bundesjugendvertretung, Julian Christian, muss die Politik zügig eine langfristige Lösung auf den Tisch legen, wie Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen rasch und kostenlos geholfen werden kann. „Es ist begrüßenswert, dass es für das von Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm vorgestellte Projekt ‚Gesund aus der Krise‘ schon eine Online-Plattform gibt, wo junge Menschen sich für Therapien anmelden können. Die grundsätzlichen Probleme im System, dass es zum Beispiel nach wie vor nicht genügend kassenfinanzierte Therapieplätze gibt oder der Zugang zu Hilfsangeboten österreichweit ungleich verteilt ist, werden damit aber nicht gelöst. Es muss endlich eine langfristige Lösung erarbeitet werden, damit jeder junge Mensch mit psychischen Problemen, unmittelbar die Hilfe bekommt, die er braucht“, sagt Christian, der die “Gut, und selbst?”-Initiative und das Mental Health Jugendvolksbegehren der Schülerunion unterstützt.

Mehr Informationen zur Initiative und zum Mental Health Jugendvolksbegehren finden Sie unter: www.gutundselbst.at

Mira Lobnig
Pressesprecherin “Gut, und selbst?”
presse@gutundselbst.at
+43 664 411 68 12

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