Grüne anlässlich des Internationalen Tages der Roma: Forderung nach einem zentralen Mahnmal in Bundeshauptstadt ehestmöglich umzusetzen
Blimlinger/Voglauer: Ein Ort des kollektiven Gedenkens für alle während des Nationalsozialismus getöteten Rom:nja und Sinti:zze ist in Wien unabdingbar
Wien (OTS) – „Die Republik Österreich hat eine historische Verantwortung für alle Opfer von Verfolgung und Ermordung während des Zweiten Weltkriegs wahrzunehmen. Selbstverständlich gilt das auch für die Opfer des Porajmos – den Völkermord an den europäischen Roma in der Zeit des Nationalsozialismus. Hier braucht es ein sichtbares Zeichen auch in der Bundeshauptstadt Wien,“ sagt die Sprecherin der Grünen für Gedenkkultur, Eva Blimlinger.
Die Forderung nach einem Mahnmal in der Bundeshauptstadt wurde anlässlich des Internationalen Romatages neuerlich an die Politik herangetragen und ein Positionspapier übergeben. Die Volksgruppensprecherin der Grünen, Olga Voglauer, betont: „Bei Opfern unterscheidet man nicht nach Kategorien. Es handelt sich immer um Menschen mit ihren individuellen Lebensgeschichten und Einzelschicksalen. Die Solidarität unter den Opfergruppen ist sehr groß. Nun braucht es endlich einen inklusiven und zentralen Gedenkort für alle ausgelöschten Identitäten der Rom:nja und Sinti:zze, damit wir den Opfern zumindest ein Stück weit ihre Würde zurückgeben und den Hinterbliebenen einen Ort des kollektiven Erinnerns und der Trauer bieten.“
Neben einer zeitnahen Umsetzung des Denkmals, möglichst im Jahr 2023, in welchem die Volksgruppe das 30-Jahr-Jubliläum seit ihrer Anerkennung feiert, setzen sich die beiden Abgeordneten der Grünen auch dafür ein, dass in Hinkunft der 2. August – der Europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti:zze und Rom:nja – nun auch zum nationalen Gedenktag in Österreich erklärt wird.
„Wir müssen zuerst unsere Vergangenheit aufarbeiten, wenn wir unsere Zukunft gestalten wollen. Neben einer würdigen Gedenkkultur braucht es aber in der Volksgruppenpolitik neuen Antrieb in der Gegenwart und Visionen für die Zukunft“, betonen die Abgeordneten der Grünen unisono.
Voglauer dazu: „Wir Grüne haben dafür gesorgt, dass die Volksgruppenförderung erstmals nach Jahrzehnten verdoppelt wurde. Als Volksgruppensprecherin trete ich für Chancengleichheit für alle ein und dies in allen Belangen – selbstverständlich auch für Volksgruppenangehörige. Für die Rom:nja und Sinti:zze braucht es eine vollumfängliche Umsetzung der EU-Roma-Strategie und eine kritische Evaluierung der Ergebnisse. Denn: Gerade Rom:nja und Sinti:zze sind noch immer besonders von gesellschaftlicher Diskriminierung und Antiziganismus betroffen, sei es am Arbeitsplatz, im Gesundheitsbereich oder in der Schule.“
Auch heute noch sind Rom:nja und Sinti:zze immer wieder Anfeindungen, Diskriminierung, Roma-Feindlichkeit ausgesetzt. „Die historische Kontinuität der Diskriminierung und die Tradierung von Stereotypen in der Mehrheitsgesellschaft ist erschreckend. Das sehen wir gerade jetzt bei den Roma-Familien, die aus der Ukraine fliehen müssen“, erklärt Blimlinger.
Abschließend erklären Blimlinger und Voglauer unisono: „Wir müssen auf die Bedürfnisse dieser Volksgruppe in allen Bereichen eingehen und diese ernst nehmen. Es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Angehörigen ein Empowerment erfahren und die Benachteiligung endlich ein Ende hat.“
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