Mauthausen Komitee errichtet Lern- und Gedenkort in Gunskirchen

4.000 Quadratmeter Wald erworben

Wien (OTS) – In den Traunauen zwischen Gunskirchen und Edt bei Lambach befand sich im Frühjahr 1945 eines der größten Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen. Es war im Dezember 1944 zum Zweck der Herstellung von Flugzeugteilen aus Holz geschaffen worden. Vorwiegend ungarisch-jüdische Häftlinge wurden noch wenige Tage vor Kriegsende in einem Todesmarsch, bei dem Tausende umkamen, dorthin getrieben. Am 4. Mai 1945 konnte die vorrückende US-Armee das Lager befreien. Rund 8.500 ausgemergelte Menschen hatten überlebt. Von ihnen starben allerdings noch viele während der darauffolgenden Wochen an Seuchen und Entkräftung.

In Gusen, Ebensee und Melk, wo andere große Außenlager des KZ Mauthausen waren, gibt es eigene Lern- und Gedenkorte. In Gunskirchen ist das bisher nicht der Fall. Zwar existiert ein Denkmal der Republik und eines der US-Armee. Zu jedem Jahrestag der Befreiung führen die Gemeinden Gunskirchen und Edt bei Lambach gemeinsam mit dem Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) eine Befreiungsfeier mit internationaler Beteiligung durch. Doch Interessierten, die das Gelände des früheren Außenlagers zwischen den Jahrestagen besuchen, wird keine Information angeboten. Das soll sich nun ändern.

„Wir haben einen großen Schritt getan und rund 4.000 Quadratmeter des ehemaligen KZ-Geländes erworben“, berichtet MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi. „Auch die Fundamente einer einstigen Baracke liegen auf diesem Waldgrundstück.“

„Der Grundkauf ermöglicht uns die Errichtung eines würdigen Lern- und Gedenkortes. Das ist ein Meilenstein der Erinnerungsarbeit“, sagt MKÖ- Landeskoordinator Robert Eiter, der sich zum Thema KZ-Außenlager Gunskirchen schon seit den späten 1970er Jahren engagiert. „Wir denken an Info-Stelen, bei denen man durch QR-Codes auch Fotos, Dokumente und vieles mehr im Internet abrufen kann.“

Projektleiter des Mauthausen Komitees ist der frühere oberösterreichische Landtagsabgeordnete Helmut Edelmayr. Er hat schon die erfolgreichen Vertragsverhandlungen für den Grundkauf geführt. „Der bisherige Grundeigentümer Florian Fritsch, Aufsichtsratschef der Richter Pharma AG, und die zuständigen Behörden sind uns in jeder Weise entgegengekommen. Sonst wäre der Kauf unmöglich gewesen und wir könnten keinen Lern- und Gedenkort errichten“, betont Edelmayr.

Willi Mernyi: „Das Mauthausen Komitee hat den Grundkauf vorfinanziert, damit die Chance genutzt wird. Aber wir haben nicht annähernd die Mittel, um die Kosten für das Projekt, die insgesamt rund 90.000 Euro ausmachen werden, selbst zu tragen. Deshalb starten wir eine Crowdfunding-Kampagne mit dem Ziel, diese Summe hereinzubringen.“

Auf der Webseite des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ) sind unter [KZ-Außenlager Gunskirchen | Mauthausen Guides – Mauthausen Komitee Österreich (mauthausen-guides.at)]
(https://www.mauthausen-guides.at/aussenlager/kz-aussenlager-gunskirc
hen) historische Fakten, historische und aktuelle Fotos sowie Zeitzeugeninterviews zu finden. Die Fotos können bei Angabe des jeweiligen Copyrights kostenlos verwendet werden.

Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ)
Willi Mernyi
0664/1036465
info@mkoe.at, www.mkoe.at

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