Wiener Reisebüros: Guter Sommer, aber Verluste schwer aufzuholen
Volle Häuser im Sommer möglich – Weniger Gruppenreisen als Folge des Krieges – Obmann Kadanka: „Sommer wird gut, aber ab Oktober wird es wieder schwierig“
Wien (OTS) – Gerade die langen Wochenenden im Frühsommer wecken die Erinnerungen an eine gut gebuchte Stadt, so sind die Wiener Hotels auch in diesen Tagen sehr gut gebucht. Und auch für den weiteren Sommer sieht es nicht schlecht aus, bestätigt Gregor Kadanka, Obmann der Fachgruppe Reisebüros in der Wirtschaftskammer Wien: „Wir stehen derzeit bei rund 60 Prozent des Vorkrisenniveaus und ich denke wir werden in den Sommermonaten insgesamt auf eine Auslastung von gut 80 Prozent kommen – quer durch die Branche.“
Gut gebucht wird vor allem von europäischen Einzelreisenden, auch das Meeting-Geschäft floriert wieder. Die Fernmärkte – allen voran die USA – sind aber derzeit sehr zurückhaltend bei den Wien-Buchungen. Kadanka: „Je weiter man weg ist, desto näher an Wien scheint die Ukraine und damit der Krieg. Das merkt man auch besonders stark bei den Gruppenreisen, die mehrere Länder und Städte besuchen. Die Touren nach Mittel- und Osteuropa gibt es heuer kaum, es werden vorwiegend Touren in Westeuropa geplant, und da liegen wir Abseits der Routen.“ Aus heutiger Sicht werden deshalb die Gruppenreisen im heurigen Jahr auch nur rund 30 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen.
Jahresbilanz wird später entschieden
Dass die Lehren aus den letzten beiden Pandemiejahren vielen Reisenden – und vielen Organisatoren – Angst vor dem Herbst macht, ist aus den Anfragen und Reservierungen bei den Wiener Incoming-Reisebüros deutlich abzusehen: „Meetings und Kongresse laufen jetzt und sicher auch bis zum September sehr gut, aber ab Mitte Oktober wird es grimmig. Hier sieht man die Angst vor zurückkehrenden Restriktionen und Schließungen“, so Kadanka. Deshalb hält er es auch für eine Herausforderung, dass viele Betriebe in diesem Jahr positiv bilanzieren: „Derzeit läuft es gut und im Sommer wird es sicher gute Gewinne geben. Aber die ersten drei Monate des Jahres haben die Unternehmen viel Geld gekostet. Ich denke, es wird sich in den letzten Monaten des Jahres entscheiden, ob ein Plus oder ein Minus vor dem Jahresergebnis stehen wird“.
Mag. (FH) Stephan Fuchs
Wirtschaftskammer Wien
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