Litschauer: EU-Parlamentarier:innen können Greenwashing von Atomenergie verhindern

Grüne: Für Versorgungssicherheit ist Atomenergie der schlechteste Weg

Wien (OTS) – „Wer für Atomenergie in der Taxonomieverordnung stimmt, stimmt für die teuerste und unsicherste Energiezukunft in Europa“, kommentiert Martin Litschauer, Anti-Atomenergiesprecher der Grünen, die morgen, am 6.7.2022., stattfindende Abstimmung im EU-Parlament über die Definition von Atomstrom und Erdgas als nachhaltige Technologien im Sinne der EU-Taxonomieverordnung.

Litschauer verweist auch auf die unmittelbare Betroffenheit Österreichs: „Die Taxonomieverordnung definiert auch Investitionen in Laufzeitverlängerungen als nachhaltig. Das kommt einem Milliardengeschenk der Europäischen Kommission an den französischen Präsidenten Macron gleich, der seinen überalterten Reaktorpark mit allen Mitteln weiterlaufen lassen will. 100 Milliarden Euro an Sanierungsmaßnahmen sind nötig, allein um das heutige Atomstromlevel in Frankreich aufrecht zu erhalten. Das EU-Parlament kann jetzt noch verhindern, dass EU-Steuermittel dafür herhalten müssen.“

Litschauer verweist auf eine neue wissenschaftliche Studie, die zeigt, dass Laufzeitverlängerungen die Energie-Versorgungssicherheit in der Schweiz bis 2035 massiv gefährden: „Fallen AKWs aus, dann gleich für Tage oder Wochen. Je älter ein AKW, umso wahrscheinlicher werden Ausfälle, die zu ernsten Versorgungslücken führen. Atomstrom ist daher ein hohes Risiko, ganz sicher keine Garantie für Versorgungssicherheit und ist unter keinen Umständen nachhaltig. Erneuerbare Energien ergänzen sich saisonal hervorragend und führen nicht einmal unter widrigsten Witterungsbedingungen zu vergleichbaren Stromlücken.“

Litschauer fordert ein gemeinsames Bekenntnis gegen Atomstrom und Erdgas und für den raschen Erneuerbaren Ausbau: „Ich rufe alle unentschlossenen Parlamentarier:innen dazu auf, sich gegen die Taxonomieverordnung in der jetzigen Form auszusprechen und sich für einen ambitionierten Green Deal als Konjunkturmotor der EU, ohne Erdgas und Atomenergie, zu entscheiden.“

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