Plan International feiert 10 Jahre Welt-Mädchentag

Erfolge und Herausforderungen auf dem Weg zur Gleichberechtigung

Vor genau zehn Jahren ernannten die Vereinten Nationen den 11. Oktober auf Initiative von Plan International zum Welt-Mädchentag und schufen damit einen echten Meilenstein in Sachen Gleichberechtigung. Auslöser war eine Reise der Schauspielerin Senta Berger mit Plan International nach Nepal. Während eines Projektbesuchs traf sie vor Ort auf das Mädchen Sharmila, das zerrissene Kleidung trug. Als sie fragte, warum es nicht wie seine Brüder zur Schule ginge und eine Schuluniform trage, antwortete Sharmilas Mutter mit den markanten Worten: „Weil sie ein Mädchen ist!“ 

2008 erklärte Plan International Deutschland daraufhin den 22. September zum „Mädchentag“ in Deutschland. 2011 debattierte der Bundestag einen fraktionsübergreifenden Antrag für die Einrichtung eines Welt-Mädchentages, der von allen Parteien unterstützt wurde. Im selben Jahr reichten verschiedene Plan International Länderbüros gemeinsam über die kanadische Regierung einen Antrag bei den Vereinten Nationen ein, der im Dezember 2011 erfolgreich verabschiedet wurde. Seit 2012 macht der „International Day of the Girl Child“ auf die Lage von Mädchen und jungen Frauen weltweit aufmerksam.  

Tatsächlich hat sich für Millionen Mädchen in diesen zehn Jahren einiges zum Positiven verändert: Die Anzahl der in extremer Armut lebenden Frauen konnte um mehr als die Hälfte reduziert werden. Beim Thema Schulbesuch holten Mädchen spürbar auf. 25 Millionen Mädchen wurden davor bewahrt, zu früh verheiratet zu werden. Ebenso konnten Mädchen und junge Frauen zunehmend besser darüber entscheiden, ob und wann sie schwanger werden. Die Sterblichkeitsrate während der Schwangerschaft oder bei der Geburt – ein Risiko, dem vor allem Teenager-Mütter ausgesetzt sind – konnte ebenfalls um mehr als 30 Prozent gesenkt werden.  

Krisen fordern ihren Tribut: Durch die Coronapandemie sind Mädchen, die vorher eine weiterführende Schule besuchten, häufig nicht wieder zurückgegangen, weil sie jetzt die Familie unterstützen müssen. Auch der Klimawandel wirkt sich negativ auf das Erreichen von Gleichberechtigung aus, denn in den betroffenen Ländern müssen Mädchen oft Wasser beschaffen und bei der Ernährung der Familie helfen. Oder sie werden frühverheiratet, damit weniger Kinder Essen benötigen. Dadurch steigt auch die Zahl der Frühschwangerschaften wieder an. Und die zunehmenden Hungerkrisen führen dazu, dass Mädchen und Frauen häufig zu „shock absorbern“ werden. Sie essen zuletzt und am wenigsten, wenn Lebensmittel knapp sind, um ihre Familien zu unterstützen. 
Und auch beim Thema Rechte muss etwas getan werden: In keinem der 144 Länder des UN-Gender-Index für nachhaltige Entwicklungsziele (SDG), in denen 98 % der Mädchen und Frauen der Welt leben, ist die Gleichstellung der Geschlechter erreicht. 

Plan International in Österreich, Linke Wienzeile 4/2, 1060 Wien
kristina.kienlein@plan-international.at

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