Neuer Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie

Afshin Assadian bekleidet das Amt des Präsidenten der OEGCH seit 28. September 2022

Prim. PD Dr. Afshin Assadian ist Vorstand der Gefäßchirurgie des Klinikums Ottakring und ehemaliger Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (2019-21). Er ist ordentliches Mitglied des Wiener Landessanitätsrates, mehrerer Fachgesellschaften, Präsident von Vascular International und wissenschaftlicher Sprecher des Gefäßforums Österreich.

ASSADIAN: „CHIRURGISCHE FÄCHER MÜSSEN AUSBILDUNGS- UND VOR ALLEM FAMILIENFREUNDLICHER WERDEN.“

Die Pandemie hat viele gesellschaftliche Veränderungen katalytisch beschleunigt, insbesondere auch im Arbeitsumfeld der systemrelevanten Gesundheitsberufe. „Das traditionelle Bild für Ausbildung, der fachärztlichen Tätigkeit und von Abteilungsleitungen divergieren mittlerweile deutlich mit der Realität des Spitalalltags und mit den Bedürfnissen der den Beruf ausübenden Menschen“, erklärt Assadian.

Dies hat zur Folge, dass sich immer weniger Medizinerinnen und Mediziner für eine chirurgische Facharztausbildung entscheiden und immer weniger die Verantwortung einer Abteilungsleitung zu den derzeitigen Bedingungen schultern wollen.

„Dabei offerieren chirurgische Fächer eine unglaubliche Vielfalt an unterschiedlichen Tätigkeiten, und zwar direkt _an und mit_ Patientinnen und Patienten, im Sinne von Diagnostik, Behandlungen in mittlerweile unterschiedlichsten Modalitäten sowie langjähriger Nachsorge“, so Assadian. 

Auch durch die Pandemie verschärft, zeigt sich die Notwendigkeit neuer Wege in der chirurgischen Ausbildung. Das ausschließliche Lernen am Patienten ist schon länger nicht als zukunftsfähiges Konzept akzeptiert. Simulation in der Chirurgie mit dem Ziel, die Lernkurve vom Patienten zum Modell zu transferieren und Lernkurven deutlich steiler zu gestalten, sind akzeptiert. Dennoch sind diese Möglichkeiten nicht standardisiert in die Ausbildung integriert. „Eine weitere Entwicklung in Richtung Simulation chirurgischer Fähigkeiten und Fertigkeiten ist zwingend, um Ausbildungsziele schneller und wiederholbar zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass die Aufnahme von strukturierten Kursen mit einer entsprechenden zeitlichen Abfolge auch die Attraktivität und letztlich den Erfolg von Abteilungen definieren wird“, erklärt Assadian.

Eines der zentralen Themen für den zukünftigen Erfolg der chirurgischen Fächer wird vor allem die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sein. „Dabei müssen und wollen wir beide Geschlechter adressieren, um die besten Talente zu gewinnen und zu fördern. Dies bedeutet auch eine entsprechende Verbesserung der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen, die auch auf verschiedene Lebensphasen, wie die Familiengründung, von Männern und Frauen, Rücksicht nehmen.  Eine entsprechende Life-Work-Balance muss auch hier möglich sein“, so Assadian.
Dazu werde es mit den Trägern teilweise intensivere Gespräche bedürfen, denn mit den derzeitigen Arbeitszeitmodellen, insbesondere in der Ausbildungszeit, „werden wir zukünftig nicht den notwendigen Zuzug der besten Talente haben, “ ist Assadian überzeugt. Es müssen daher Wege gefunden werden, welche ein Pausieren oder eine Reduktion der Arbeitszeit genauso unkompliziert möglich machen wie eine kurzfristige Erweiterung. Alle diese Themen sollen im kommenden Jahr der neuen Präsidentschaft angestoßen werden.

com.media – Agentur für Kommunikation
Mag. Dr. Karin Assadian
Tel.: 0676 33 63 568, karin.assadian@commedia.co.at
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