„Bei Sanktionen vom AMS gibt es immer wieder Probleme, die schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben“

 

MENSCHEN, DIE KRANK SIND, HABEN ALLEINE DESWEGEN SCHON BESONDERE PROBLEME UND BEDÜRFNISSE AM ARBEITSMARKT. WIRD IHNEN VOM ARBEITSMARKTSERVICE (AMS) AUCH NOCH DAS ARBEITSLOSENGELD ODER DIE NOTSTANDSHILFE GESTRICHEN, VERSCHLECHTERT SICH IHRE AKTUELLE LEBENSSITUATION ZUSÄTZLICH. „HIER GIBT ES IN DER AMS-PRAXIS IMMER WIEDER PROBLEME, DIE SCHWERWIEGENDE FOLGEN FÜR DIE BETROFFENEN HABEN“, SAGT AK-PRÄSIDENT ANDREAS STANGL.

 

Zwei Beispiele aus der Praxis der AK OÖ: Da ein Linzer, die ihm zugewiesene Stelle als Tankstellenmitarbeiter wegen starker Rückenschmerzen und psychischer Probleme nicht annehmen konnte, wollte ihm das AMS seinen Bezug für sechs Wochen streichen. Erst als die AK Oberösterreich Beschwerde einlegte und mittels Gutachten beweisen konnte, dass dieser Job für den Mann nicht zumutbar war, erfolgte keine Sanktion bzw. Bezugseinstellung durch das AMS.

 

Ein anderer Linzer erhielt vom (AMS) ein Stellenangebot als Reinigungskraft. Der Mann wurde tatsächlich auch eingestellt. Kurz nachdem er bei dieser Firma zu arbeiten begonnen hatte, wurde er krank. Das meldete der Mann, der noch in der Probezeit war, ordnungsgemäß. Das Arbeitsverhältnis wurde vom Betrieb während des Krankenstands aufgelöst. Anschließend erhielt er ein Monat lang kein Arbeitslosengeld. Die AK OÖ legte dagegen Beschwerde ein. Schließlich war das Arbeitsverhältnis vom Arbeitgeber während des Krankenstandes beendet worden. Aufgrund dieser Beschwerde bekam der Mann das Arbeitslosengeld, das ihm das AMS zunächst für vier Wochen gestrichen hätte.

 

DIE FORDERUNGEN DER AK OBERÖSTERREICH:

* Der Umgang mit Arbeitsuchenden muss würdevoller und auch deutlich serviceorientierter sein.
* AMS-Berater/-innen müssen deutlich mehr Zeit für individuell abgestimmte Betreuungsprozesse haben. Neben genügend Ressourcen braucht es auch den Auftrag, auf die Bedürfnisse der Arbeitsuchenden gezielt einzugehen und alles daran zu setzen, dass Ansprüche durchgehend gewährt werden und nicht wegen bürokratischer Hürden verloren gehen.
* Bevor das AMS eine freie Stelle zuweist, muss genau überprüft werden, ob diese tatsächlich für den Arbeitsuchenden auch gesundheitlich zumutbar ist. Dafür braucht es mehr Personal und Zeit.
* Es braucht mehr Arbeitsplätze für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen

 

Arbeiterkammer Oberösterreich – Kommunikation
Mag. Michael Petermair
+43 (0)664-88 28 19 31
michael.petermair@akooe.at
ooe.arbeiterkammer.at

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