KV Metalltechnische Industrie: deutlich verbessertes Arbeitgeber-Angebot
Aktuelles Arbeitgeber-Angebot geht bis zu 6,3 %; nächste Verhandlungsrunde am 3.11.
DIE ARBEITGEBER-VERHANDLER HABEN HEUTE IN DER DRITTEN VERHANDLUNGSRUNDE IHR ANGEBOT DEUTLICH VERBESSERT UND DAMIT EINEN GROSSEN SCHRITT IN RICHTUNG KV-ABSCHLUSS GESETZT. DIE GEWERKSCHAFTEN ZEIGTEN ALLERDINGS KEINERLEI BEREITSCHAFT, VON IHRER ÜBERZOGENEN FORDERUNG ABZURÜCKEN.
Das Angebot des Fachverbands Metalltechnische Industrie liegt als Gesamtpaket vor. Die Lohn- und Gehaltserhöhung von bis zu 6,3 % besteht aus einer nachhaltigen Erhöhung der IST-Löhne und Gehälter um 4,1 % ab 1.11. sowie verschiedenen Formen einer Erfolgsbeteiligung, die bis zu 2,2 % der Lohn- und Gehaltssumme ausmachen können.
Das angebotene Gesamtpaket würde zu einer deutlichen und realen Kaufkraftstärkung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer führen, da den Beschäftigten durch die Anti-Teuerungspakete der Bundesregierung bereits zwischen 50 und 100 % der erhöhten Teuerung abgegolten wurden.
Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Seriöse Verhandlungen brauchen auch verhandlungswillige Partner. Wir haben heute sehr konkrete Vorschläge ausgearbeitet, die vor dem Hintergrund der dramatischen Lage auf den Energiemärkten und der prognostizierten Rezession in der Industrie den Beschäftigten eine deutliche Erhöhung von Löhnen und Gehältern bringen würde. Die ablehnende Haltung der Gewerkschaften gegenüber unseren Vorschlägen ist unverständlich.“
Knill weiter: „Wir werden weiterhin seriös und verantwortungsbewusst versuchen, einen fairen Abschluss für beide Seiten zu erzielen. Es muss uns aber auch klar sein, dass in außergewöhnlichen Zeiten auch außergewöhnliche Lösungen gefragt sind. Dazu müssen aber auch die Gewerkschaften einen konstruktiven Beitrag leisten.“
Weitere Informationen:
https://www.metalltechnischeindustrie.at/kollektivvertrag/kv-verhandlungen-2022/
Hintergrund, Daten & Fakten:
KV-GRUNDLAGEN: WIRTSCHAFTLICHE ECKDATEN DER METALLTECHNISCHEN INDUSTRIE
* Die Metalltechnische Industrie gehört zu den bestzahlenden Branchen, das monatliche Durchschnittsgehalt beträgt 4.700 Euro, der Durchschnittslohn 3.350 Euro und der Mindestlohn liegt bei 2.090 Euro. Die realen Löhne und Gehälter in der Branche liegen im Schnitt zwischen 12 % und 28 % über KV. Die Beschäftigten der Metalltechnischen Industrie konnten in den vergangenen Jahren regelmäßig Reallohngewinne erzielen.
* Mehr als 85 % der Betriebe sind Familienbetriebe und mittelständisch strukturiert. Entsprechend heterogen ist auch ihre wirtschaftliche Entwicklung, dies gilt es in den KV-Verhandlungen zu berücksichtigen. Es sind nicht die erfolgreichsten Betriebe als Maßstab zu nehmen, sondern alle Betriebe der Branche mit ihren sehr unterschiedlichen Voraussetzungen und Herausforderungen.
* Im Jahr 2020 verzeichnete die Metalltechnische Industrie aufgrund der Corona-Pandemie einen Rückgang in der Produktion von 9,6 %, das entspricht einem Produktionswert von rund 3,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2021 erzielte die Metalltechnische Industrie einen Produktionswert von 43,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das zwar ein Plus von 18 % (preisbereinigt), die reine Produktionsmenge ist aber laut den Unternehmen jedoch nur um rund 10 % gewachsen. Den Unterschied machen die enormen Preissteigerungen, die auch den Produktionswert in die Höhe treiben.
* Eine deutliche Mehrheit (59 %) der Unternehmen der Metalltechnischen Industrie hält in den nächsten Monaten einen substanziellen Einbruch für wahrscheinlich oder sogar sehr wahrscheinlich. Fast jedes dritte Unternehmen erwartet heuer ein negatives Ergebnis (EBIT).
* Das Industriewachstum ist deutlich geringer als das der Gesamtwirtschaft, wird 2022 laut WIFO bei rund 2 % liegen und im nächsten Jahr Richtung Null gehen. Die gesamtwirtschaftliche Produktivität lag 2021 bei Minus 0,3 %, für 2022 wird ein geringes Plus von 0,3 % prognostiziert.
* Laut einer Schätzung der Wirtschaftskammer Österreich sind durch die heuer wirkenden Anti-Teuerungsmaßnahmen bei mittleren Einkommen mehr als 50 % der zusätzlichen Ausgaben aufgrund der überdurchschnittlichen Inflation abgegolten, bei niedrigen Einkommen liegt die Abgeltung bei 75 % und bei sehr niedrigen Einkommen bei 100 % und mehr.
* Die Folgen der COVID-19 Pandemie belasten die Betriebe ebenso wie die gestiegenen Energiepreise und geopolitischen Verwerfungen. Die aktuell außerordentlich hohe Inflation ist zudem zu einem großen Teil importiert und betrifft die Unternehmen ebenso wie die Beschäftigten. Die durchschnittliche Inflationsrate lag in den zurückliegenden 12 Monaten bei 6,3 %.
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dipl.-iur. Sabine Hesse, MBA
Geschäftsführerin
+43 (0)5 90900-3482
office@fmti.at
www.metalltechnischeindustrie.at
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