Mit einem Nationalen Aktionsplan effektiv gegen Hass im Netz vorgehen

Der 5. #GegenHassimNetz-Bericht des Vereins ZARA verdeutlicht, wie sehr hasserfüllte Aussagen online zur Norm werden. Mit enormen Auswirkungen für Betroffene.

Seit Gründung der Beratungsstelle #GegenHassimNetz im September 2017 sind insgesamt 9.690 Meldungen beim Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit eingegangen. Im 5. Beratungsjahr (Sept. 2021 – Aug. 2022) wurden insgesamt 1.851 Meldungen bearbeitet.

Ähnlich wie in vergangenen Jahren bedienen sich Hater*innen und Trolle sehr häufig rassistischer Diktionen, um Hass zu schüren. Dabei reproduziert und verbreitet der Großteil der bei ZARA gemeldeten Online-Inhalte (58,3%) rassistische Ideologien – etwa Hass wegen ethnischer, nationaler, religiöser Zuschreibungen. Laut Fiorentina Azizi-Hacker, Leiterin der ZARA-Beratungsstelle #GegenHassimNetz, verdeutlichen diese Fälle eines: „User*innen nehmen oft in Sozialen Medien keine spürbaren Regeln wahr. Das begünstigt den Online-Enthemmungseffekt, wodurch Menschen allein aufgrund ihres Soseins beleidigt, bedroht, beschimpft und herabgewürdigt werden.“

Deshalb hat der Verein einen Forderungskatalog zusammengestellt, mit dem Hass im Netz effektiv eingedämmt werden soll. Praxistaugliche und im Ergebnis befriedigende rechtliche Möglichkeiten müssen allen von Hass im Netz betroffenen Personen zur Verfügung stehen.

Ein gutes Beispiel ist die psychosoziale Prozessbegleitung. In diesem Rahmen informieren die ZARA-Berater*innen über (rechtliche) Möglichkeiten und Abläufe bei Polizei und Gericht. Betroffene werden so von der Anzeige bis zum Ende des Verfahrens begleitet, um sich sicherer zu fühlen. Damit einhergehend braucht es bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten noch mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse von Betroffenen von Hass im Netz. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit von erfolgreichen Verfahren, mit denen das Vertrauen von Betroffenen in Polizei und Justiz gestärkt werden kann.

Viele Klient*innen wünschen sich jedoch eine schnelle Entfernung von erniedrigenden und herabwürdigenden Inhalten. Im aktuellen Beratungszeitraum nutzte die Beratungsstelle 263-mal ihren Trusted-Flagger-Status und konnte 145-mal erfolgreich eine Entfernung bewirken.

Neben der unmittelbaren Abhilfe umfasst der Nationale Aktionsplan gegen Hass im Netz auch nachhaltige Ziele wie Präventions- und Aufklärungskampagnen. Diese sollen Bewusstsein für Hass im Netz schaffen, negative Folgen für Demokratie und Gesellschaft verdeutlichen und Unterstützungsangebote für Betroffene aufzeigen. Damit setzen sie an, bevor Hass entstehen und verbreitet werden kann.

Aktuelle Zahlen, Daten, Grafiken: 5. #GegenHassimNetz-Bericht

ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
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