Österreichische Holzgespräche 2022

„Der Wirtschaftsfaktor Holz in Krisenzeiten – zwischen EU-Politik und Rohstoffsicherheit“

_Die Österreichischen Holzgespräche sind eine der wichtigsten Branchenveranstaltungen zum Thema Wald und Holz in Österreich. Fast alle SpitzenvertreterInnen der Wertschöpfungskette Holz trafen sich heuer zum 14. Mal, erstmals im Ilse-Wallentin-Haus an der Universität für Bodenkultur Wien. Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Norbert Totschnig nahm ebenso an der Veranstaltung teil, wie die Abgeordnete zum Europäischen Parlament Simone Schmiedtbauer, die über die Bedeutung von Europas Wäldern als Antwort auf die zahlreichen Herausforderungen der Zukunft referierte. Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste AG, zeigte auf, wie eine aktive nachhaltige Waldbewirtschaftung den klimafitten Wald sichert. Die Wirtschaftsexpertin Anna Kleissner von Econmove erläuterte die wirtschaftliche Bedeutung der Wertschöpfungskette und das Potenzial des Roh- und Werkstoffes Holz. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Sektionsleiterin Maria Patek aus dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft und dem Vizerektor der Universität für Bodenkultur Gerhard Mannsberger. Im Rahmen der Tagung zeichnete Bundesminister Norbert Totschnig zudem ÖKR Rudolf Maximilian Rosenstatter, langjähriger FHP-Vorsitzender und Obmann des Waldverbandes Österreich, mit dem Goldenen Ehrenzeichen um die Verdienste der Republik Österreich aus._

Das Motto in diesem Jahr – „Der Wirtschaftsfaktor Holz in Krisenzeiten – zwischen EU-Politik und Rohstoffsicherheit“ – stellte die Chancen einer aktiven Nutzung des Rohstoffes Holz und die Versorgungssicherheit Österreichs in Krisenzeiten in den Vordergrund. Die vermehrte Verwendung von Holz und Holzprodukten ersetzt fossile Rohstoffe sowie CO2-intensive Produkte und Materialien. Klimaschädliches CO2 wird zusätzlich langfristig in den Holzprodukten und Holzhäusern gespeichert. Maßnahmen wie sie auf europäischer Ebene geplant sind verhindern durch undifferenzierte großflächige Außernutzungsstellungen eine verstärkte Verwendung des nachwachsenden und umweltfreundlichen Werkstoffes Holz. Damit wird nicht nur die Schlüsselrolle von Wald und Holz für den Klimaschutz gefährdet, sondern es droht zusätzlich der Verlust von Arbeitsplätzen und Wirtschaftsleistung. 

„Der Rohstoff Holz ist ein „Alleskönner“ – er dient als Baumaterial, Kohlenstoffspeicher & Energielieferant. Holz sorgt für Arbeitsplätze und Stabilität, ist klimawirksam und findet Einsatz als Alternative für CO2-intensive Materialien. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erwartungen an den Rohstoff Holz sind hoch, jedoch bei nachhaltiger und ausreichender Holzverfügbarkeit der beste Weg in die Zukunft. Herausfordernde Zeiten verlangen realistische und zukunftsorientierte Rahmenbedingungen zur Stärkung von verlässlichen Partnern während der Krise“, bekräftigte der FHP Vorsitzende Erich Wiesner.

„1 Kubikmeter Holz bindet in etwa 1 Tonne CO2. Holzprodukte sind Kohlenstoffspeicher und wirken also wie ein zweiter Wald. Nachhaltige Holzverwendung ist also aktiver Klimaschutz“, betonte Bundesminister Norbert Totschnig. „Die nachhaltige Waldbewirtschaftung ist die Basis für die gesamte Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier, die rund 300.000 Arbeitsplätze sichert über 20 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung erwirtschaftet. Die Nutzung von Holz ist außerdem eine nachhaltige Alternative zu fossilen Rohstoffen. Mit dem Waldfonds und der Österreichische Holzinitiative, haben wir ein klares Zeichen zur Anwendung von naturbasierten Lösungen durch die verstärkte innovative, stoffliche und energetische Verwendung des nachhaltigen Rohstoffes Holz geschaffen“, so Totschnig und verwies auf die Plattform www.waldfonds.at. 

„Unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung ist entscheidend für das Gelingen der Wende hin zu einem unabhängigeren, grüneren und innovativeren Europa. Wir brauchen multifunktionale, nachhaltig bewirtschaftete Wälder, wenn wir unsere Energieversorgung künftig selbst in die Hand nehmen und zugleich unsere Klima- und Umweltschutzziele erreichen wollen. Ob als nachhaltige Quelle für Baustoffe und Energie, als grüne Lunge unseres Kontinents oder als Naherholungsgebiet, unsere heimischen Wälder sind ein wahrer Trumpf und die Antwort auf zahlreiche aktuelle Herausforderungen. Daher wollen und müssen wir unsere Wälder nützen. Wir dürfen sie nicht nur schützen und zu Kohlenstoffmuseen verkommen lassen.“, erklärte Simone Schmidtbauer, Abgeordnete zum Europäischen Parlament. 

„Nirgendwo sonst lässt sich Ökologie und Ökonomie so gut verbinden wie im Wald. Nachhaltig bewirtschaftete Wälder sind ein unverzichtbarer Beitrag zu Klimaschutz und Artenvielfalt. Nachhaltig bewirtschaftete Wälder sind gleichzeitig auch die Grundlage für zwei der wichtigsten Wirtschaftsstandbeine Österreichs: Holzwirtschaft und Tourismus. Wir müssen daher intensiv dafür werben, dass wir uns eine breite Akzeptanz für diese nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder erhalten“, unterstrich Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste AG.

„Bereits heute ist jeder 15. Arbeitsplatz in Österreich unmittelbar oder mittelbar mit der Forst- und Holzwirtschaft verbunden. Zu erwarten ist, dass der Wirtschaftsfaktor Holz noch weiter an Bedeutung gewinnen und eine wichtige Rolle in der Bewältigung von Energie- und Klimakrise sowie der Reduktion von Abhängigkeiten einnehmen wird“, hielt Wirtschaftsexpertin Anna Kleissner von Econmove fest. 

RUDOLF ROSENSTATTER ERHÄLT GOLDENES EHRENZEICHEN  

„Durch sein jahrzehntelanges Engagement prägt er die heimische Forst- und Holzbranche wie kaum ein anderer. Rudolf Rosenstatter ist ein leidenschaftlicher Vorkämpfer für unsere aktive und nachhaltige Waldbewirtschaftung, für die uns viele andere Länder beneiden. Dafür gebühren ihm Dank und Anerkennung. Ich freue mich, dass ich Rudolf Rosensatter heute mit dem Goldenen Ehrenzeichen auszeichnen darf und hoffe, dass er noch lange eine laute Stimme für unsere Forst- und Holzwirtschaft bleibt“, betonte Totschnig in seiner Laudatio. „Diese Auszeichnung bestätigt mich in meiner langjährigen Arbeit für den Rohstoff Holz und ermutigt mich zukünftig mit noch größerer Energie für eine aktive und nachhaltige Waldbewirtschaftung zu kämpfen. Denn nur eine verstärkte Verwendung des nachwachsenden und umweltfreundlichen Werkstoffes Holz schützt das Klima und sichert Arbeitsplätze“, bedankte sich Rudolf Rosenstatter. 

EINZIGARTIGE BRANCHENPLATTFORM_ _

Die Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) ist ein europaweit einmaliger Zusammenschluss aller mit dem Roh-, Wert- und Werkstoff Holz tätigen Branchen, von der Urproduktion über die Weiterverarbeitung in der Säge-, Platten- und Papierindustrie bis zum Holzbau und Holzhandel. Rund 300.000 Menschen beziehen in über 172.000 Betrieben in Österreich ihr Einkommen aus dem Werkstoff Holz. Der Produktionswert der gesamten Wertschöpfungskette beträgt dabei rund 12 Mrd. Euro, der durchschnittliche Exportüberschuss rund 4 Mrd. Euro. Die Wertschöpfungskette Holz ist somit ein wichtiger Faktor für die österreichische Volkswirtschaft.

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Kooperationsplattform Forst Holz Papier
Mag. Christopher Zmek
Tel. 01/4020112 900; Mail: office@forstholzpapier.at

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