Kärntner Exportoffensive wird verstärkt

Allen Herausforderungen zum Trotz brummt Kärntens Exportmotor weiter: Wirtschaftslandesrat Schuschnig und WK-Präsident Mandl forcieren die erfolgreiche Exportoffensive.

Klagenfurt (OTS) – Die Energiekrise in Europa stellt derzeit alle Unternehmen auf den Prüfstand. Insbesondere international tätige Betriebe sind auf dem Weltmarkt durch die hohen Energiepreise in Europa mit einem Wettbewerbsnachteil konfrontiert. „Umso wichtiger ist in dieser Zeit das klare Bekenntnis der politischen Entscheidungsträger zur weiteren Unterstützung der Kärntner Exportwirtschaft durch die Fortführung der Exportoffensive“, erklärte heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl bei einem Pressegespräch: „Wir werden jeden Monat unterwegs sein!“ Besondere Bedeutung misst Mandl dabei auch dem vor der Vereinbarung stehenden Zollkorridor zwischen dem Logistikzentrum Fürnitz und dem größten Adriahafen Triest bei: „Das geht weiter nach Venedig und nach Genua. Das sind allesamt Naturhäfen, die nicht regelmäßig ausgebaggert werden müssen und zu denen die Fahrt von Asien eine Woche kürzer ist als nach Hamburg oder Rotterdam. Hier gibt es enorme Zukunftsperspektiven.“

Nach der Aufholjagd 2021 mit Wachstumsraten von bis zu 30 Prozent zeichnet sich für Kärntens Exportwirtschaft auch für das erste Halbjahr 2022 eine sehr positive Tendenz ab. Das liegt auch an der seit Jahren konsequent geführten Exportoffensive mit Wirtschaftsmissionen, Messebeteiligungen und Kooperationen mit Uni und FH, die nun bis 2026 gemeinsam vom Wirtschaftsreferat des Landes und der Wirtschaftskammer fortgeführt werden. „Die Exportwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend zu einer tragenden und stabilen Säule der Kärntner Wirtschaft entwickelt. Mit mehr als sechs von zehn Euro ist sie ein wichtiger Faktor für regionale Wertschöpfung und sichert rund 70.000 Arbeitsplätze im Land“, betonte Landesrat Sebastian Schuschnig. Kärnten zähle zu den fünf exportstärksten Bundesländern Österreichs. Doch die Wettbewerbsbedingen am globalen Markt würden auch für die heimische Wirtschaft schärfer, weiß Schuschnig: „Umso wichtiger ist es, jetzt die Außenwirtschaft dabei zu unterstützen, in jenen Märkten den Handel zu intensivieren, wo es Wachstumschancen gibt.“ Gemeinsam werden das Land Kärnten und die Wirtschaftskammer bis Anfang 2026 weitere 2,4 Millionen Euro investieren.

„Wir verfügen über ein weltweites Netz von mehr als 110 Stützpunkten in über 70 Ländern. Um unserer Kärntner Exportbetriebe noch besser zu unterstützen, wird die Abteilung Außenwirtschaft in den nächsten Jahren ihren Fokus auf den Alpen-Adria-Raum und beispielsweise das Thema Greeneconomy legen. Auch etliche Wirtschaftsmissionen stehen am Plan“, erklärte WK-Außenwirtschaftsleiterin Hemma Kircher-Schneider. Für das Jahr 2022 ist die Export-Expertin optimistisch: „Wir gehen davon aus, dass Kärnten dem österreichweiten Trend folgt, hier sieht man weitere Zuwächse für unseren wichtigsten Handelspartner Deutschland. Besonders erfreulich ist, dass sich auch bei unserem sowohl export- als auch importseitig zweitwichtigsten Partner Italien Zuwächse zweistelligen Bereich abzeichnen und sich für Slowenien österreichweit ein ganz besonders starkes Plus ankündigt.“

Exportoffensive Rückblick 2018-2023

* Messen: 17 Gruppenstände, drei abgesagt
mit insgesamt ca. 120 Firmenbeteiligungen

* 11 Wirtschaftsmissionen und Start-up-Reisen mit insgesamt ca. 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Destinationen Wirtschaftsmissionen: Sarajevo, Mexiko/Kolumbien, Prstina, Mercosur, Serbien, Slowenien, Koper-Triest
Destinationen Start-up-Reise: Lissabon, München, Slowenien, Barcelona

* Kooperationsveranstaltungen:
o Der Köln-Kärnten-Wirtschaftsdialog findet seit vielen Jahren sehr erfolgreich statt und wurde heuer in der Unterzeichnung einer privilegierten Partnerschaft zwischen Köln und Klagenfurt festgeschrieben
o Österreich-Wochen der Galeria Kaufhof mit jährlich sechs bis zehn Kärntner Lebensmittelproduzentinnen und -produzenten, die am deutschen Markt platziert werden
o Jahresempfang der österreichischen Wirtschaft in Bayern
o Slowenischer Abend

* Fachseminare mit insgesamt ca. 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu den Themen Handelsabkommen mit Kanada CETA, Mitarbeiterentsendung ins Ausland, Incoterms 2020

* Kooperation mit Uni und FH:
o Lehrveranstaltungen zur Vernetzung von Studierenden mit Kärntner Unternehmen,
o Unterstützung von Dissertationen und Masterarbeiten
o AAU Länderstudien zur Analyse von potenziellen Zukunftsmärkten für Kärntner Schwerpunktbranchen als Basis für die Planung der Aktivitäten der Abteilung Außenwirtschaft
o Digitalisierungsreifegrad der Kärntner Exporteure
o FH Studien zu den Themenbereichen Internationalisierung von Start-ups, Dienstleistungsexport, Internationale Geschäftsentwicklung (Welche Schritte und Ressourcen sind für eine erfolgreiche Internationalisierung notwendig?), Entwicklung und Anpassung von Geschäftsmodellen zur erfolgreichen Internationalisierung, Entwicklung von Online-Tools für die erfolgreiche Internationalisierung

* Außenwirtschaftsguide – ein handlicher Ratgeber mit allen wichtigen Kontaktdaten und Informationen über Förderungen für Exporteure

Exportoffensive Ausblick 2023-2026

Die Auswahl der Länderschwerpunkte orientiert sich in mehreren Phasen nach den Bahnkorridoren entlang der Baltisch-Adriatischen Achse, der Mittelmeer- und der Atlantik-Achse. „Wichtig ist, die Alpen-Adria-Region weiter zu stärken, außerdem sollen die starken Beziehungen der Kärntner Unternehmen zu Südosteuropa weiter ausgebaut und weitere europäische Märkte im Bereich der Greeneconomy erschlossen werden. Durch den Krieg in der Ukraine sind nicht nur wichtige Sourcing-Märkte, sondern auch Absatzmärkte von unseren Mitgliedern abhandengekommen“, so Außenwirtschaftsleiterin Kircher-Schneider.
• Wirtschaftsmissionen: Polen (Kattowitz), USA (Texas), Kosovo-Nordmazedonien, Italien (Mailand), Ägypten, Türkei
• Start-up Reisen: Amsterdam, Baltikum
• Messen:
Weiterführung der erfolgreichen Gruppenstände auf Internationalen Fach- und Publikumsmessen in den Nachbarländern Deutschland, Italien und Slowenien. Aufbau von neuen Messebeteiligungen, wie beispielsweise auf der Industriemesse in Slowenien und einer Logistikmesse in Stuttgart
Messestand NEU: Entwicklung und Ankauf eines neuen Messestandes in Modulbauweise
• Kooperation mit AAU und FH:
Länderstudien, Greeneconomy und Fachkräfterecruiting – Nachhaltigkeit als Geschäftschance und Wettbewerbsvorteil für exportierende Unternehmen, Ausbau der Vernetzung zwischen Studierenden und Kärntner Exporteuren, Unterstützung einer Masterarbeit die sich damit beschäftigen wird, wie internationale Studierende langfristig in Kärnten gehalten werden können
• Fachseminare im Bereich Digitalisierung und zu Zoll- und steuerrechtlichen Themen

Wirtschaftskammer Kärnten
Abteilungsleiterin Außenwirtschaft und EU
MMag. Hemma Kircher-Schneider
T 05 90 90 4 – 751
E hemma.kircher-schneider@wkk.or.at

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