Industrie: Dringenden Handlungsbedarf bei Fach- und Arbeitskräften gemeinsam lösen

IV zu ÖGB: Fachkräftemangel ist ein strukturelles Problem – braucht unterschiedliche Ansätze um Potenzial zu heben – Arbeiten im Alter ist sinnvoller Schritt

„Der Fach- und Arbeitskräftemangel trifft mittlerweile alle Branchen und Unternehmen durch die Bank, dabei haben wir es mit einem strukturellen Problem zu tun, denn in den kommenden Jahren werden rund 540.000 Fach- und Arbeitskräfte fehlen – das ist ungefähr die Einwohnerzahl des Bundeslandes Salzburg“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), „es ist erfreulich, dass auch der ÖGB erkannt hat, dass es in diesem Bereich einen großen Handlungsbedarf gibt“, so der IV-Präsident anlässlich der heutigen Pressestunde mit ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. „Das Potenzial der Arbeits- und Fachkräfte zu heben, muss rasch gemeinsam angegangen werden“. 

Angesprochen wurde heute auch der Vorschlag die Pensionsversicherungsbeträge für Menschen, die über das Pensionsantrittsalter hinaus arbeiten, zu streichen. Die Industrie hat bereits in ihrem zuletzt vorgestellten IV-Maßnahmenpaket zu „Leistung muss sich lohnen“ (https://leistung-muss-sich-lohnen.at/) einen Entfall der Beitragspflicht sowie eine Halbierung der steuerrechtlichen Bemessungsgrundlage des Erwerbseinkommens vorgeschlagen. Anders als von Präsident Katzian angesprochen geht es dabei jedoch darum vorhandene Potenziale am Arbeitsmarkt sinnvoll zu nutzen und nicht um „billige Arbeitskräfte und Pensionsversicherungsbeiträge zu sparen“. Derzeit besteht für Personen, die ab dem Regelpensionsalter eine Pension und ein Erwerbseinkommen beziehen, volle Pensionsversicherungs-Beitragspflicht. „Damit zahlen Menschen, die über das Erreichen des Regelpensionsalters hinaus arbeiten, doppelt“, so Knill. 

„Um alle Potenziale in Österreich zu nutzen, braucht es, wie von Präsident Katzian angesprochen auch die entsprechenden Rahmenbedingungen um Menschen von Teilzeit in Vollzeit zu bringen, dafür wäre der deutliche Ausbau der Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr ein zentraler Schritt, um gerade Frauen vermehrt in Vollzeitbeschäftigung zu bringen“, so Knill. Das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen ist jedenfalls der entscheidende Faktor für den beruflichen Wiedereinstieg. Denn Kinderbetreuung und Elementarbildung spielen eine Schlüsselrolle bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zur Unterstützung fairer Chancen für jedes Kind, bei besseren Arbeitsmarktchancen, für mehr Fachkräfte für Unternehmen, für die Stärkung des Standortes und des ländlichen Raumes, bei der Gleichstellung von Frauen und Männern.

Industriellenvereinigung
Marlena Mayer
Pressesprecherin
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