Litschauer/Grüne: Atomprogramm in Iran außer Kontrolle

Iran dreht mit der weiteren Anreicherung von Uran an der Eskalationsschraube

Laut Medienberichten haben Inspektor:innen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Iran Uran mit einem Reinheitsgrad von 84 Prozent gefunden, der nur knapp unter dem zum Bau einer Atombombe nötigen Wert von 90 Prozent liegt.

„Die Atomindustrie in Iran ist außer Kontrolle geraten. International finden die Staaten seit 2018 keine Antwort und der Iran dreht mit der Anreicherung von Uran weiter an der Eskalationsschraube. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese 60 oder 84 Prozent beträgt, denn so hohe Anreicherungen dienen nur einem Zweck: zur Vorbereitung einer Atombombe“, sagt Martin Litschauer, Anti-Atom-Sprecher der Grünen, und hält fest: „Die Verhandlungen zum Atomabkommen sind gescheitert. Schon lange stellt sich die Frage, ob es daran liegt, dass am Verhandlungstisch praktisch nur Staaten sitzen, die in die Atomindustrie verstrickt sind. Dabei geht es hier um die globale Sicherheit.“

„Wir brauchen einen Atomwaffenverbotsvertrag und einen Ausstieg aus der Atomindustrie aller Staaten, nur so kann die globale Sicherheit gewährleistet werden. Auch die Situation in der Ukraine zeigt, dass Atomanlagen sehr rasch der internationalen Kontrolle entzogen werden können. Das darf nicht weiter hingenommen werden“, mahnt Litschauer.

„Auch für Iran ist eine Energiewende mit 100 Prozent Erneuerbarer Energie möglich. Schon 2021 wurde ein neues Solarprojekt in Saudi-Arabien mit Stromentstehungskosten von nur einem Eurocent pro Kilowattstunde erzielt. Das ist um ein vielfaches billiger als Atomstrom und sollte auch zur Sicherheit der lokalen Bevölkerung in Iran vorangetrieben werden“, schlägt Litschauer vor.

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