Gewerkschaft GPA-Steiner zum Frauentag: Politik in Österreich befördert strukturelle Diskriminierung von Frauen

Arbeitszeitverkürzung ist Gebot der Stunde

Die konkreten politischen Maßnahmen der letzten Jahre haben Strukturen gefestigt, welche die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern befördern. Anstatt Arbeitszeit generell zu verkürzen, wurden Arbeitszeiten einzementiert, die nicht den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden. Auch immer mehr Männer wollen sich um ihre Kinder kümmern, die Rahmenbedingungen animieren jedoch nicht, mehr Care Arbeit zu übernehmen.“, erinnert die Bundesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft GPA, Sandra Steiner, an die Einführung des 12-Stunden Tages und der 60 Stunden Woche im Jahr 2018.

„Als Betriebsrätin eines international agierenden Konzerns sehe ich, dass andere europäische Länder in Sachen frauengerechter Arbeitszeiten und im Überwinden konservativer Rollenbilder viel weiter sind. Die Schaffung von Rahmenbedingungen, die es Frauen ermöglichen, Vollzeit zu arbeiten, sind inzwischen ein Standortfaktor geworden. Neben Defiziten bei modernen Arbeitszeitmodellen mit generell kürzerer Arbeitszeit sei auch an die fehlende flächendeckende Kinderbildungsplätze in Österreich erinnert“, so Steiner.

„Auch die jüngsten Vorstöße der Industrie, Überstunden steuerlich noch besser zu stellen, festigt Strukturen von vorgestern, die da heißen: Mann mit überlanger Vollarbeitszeit und Frau in Teilzeit mit Hauptverantwortung für die unbezahlte Care Arbeit wie Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen. Was wir brauchen, ist eine generelle Arbeitszeitverkürzung mit vollem Gehaltsausgleich, die beiden Geschlechtern nützt und auch dem Wunsch der Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher entspricht“, erklärt die GPA-Bundesfrauenvorsitzende.

„Anstatt Diskussion zu eröffnen, die Bestrafungen für Teilzeitbeschäftigte in den Raum stellen, brauchen wir konkrete Schritte auf gesetzlicher und betrieblicher Ebene, die Einkommensgerechtigkeit schaffen. Frauen sind von der aktuellen Teuerung stärker betroffen als Männer, weil sie besonders viel Geld für Wohnen, Lebensmittel und Energie ausgeben. Daher sind neben Strukturveränderungen auch rasch wirksame Maßnahmen, die direkt bei den Preisen ansetzen, dringend nötig. Auch die Einführung einer Millionärssteuer würde Frauen zugute kommen, weil Vermögen mehrheitlich männlich ist, aber auch die Finanzierung von Kinderbildungsplätzen und die qualitative Aufwertung von Care-Arbeit durch die zusätzlichen Einnahmen finanziert werden können“, sagt Steiner. 

Die Frauenabteilung der Gewerkschaft GPA hat anlässlich den Internationalen Frauentages am 8. März ein Positionspapier („WIR reden übers Geld!“) vorgelegt, in dem konkrete Maßnahmen vorgeschlagen werden, welche die Lage von Frauen in der Teuerungskrise verbessern würden. 
Das Papier zum Download unter www.gpa.at/frauen

Gewerkschaft GPA – Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Martin Panholzer
Tel.: 05 0301-21511
Mobil: 05 0301-61511
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