ÖGARI: Medikamentenversorgung mit Schmerzmittel derzeit mehr als mangelhaft

Patient:innen müssen stationär behandelt werden, weil Präparate und Medizinprodukte fehlen

Klagenfurt 27.03 2023 Der Leiter der Sektion Schmerz der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin ÖGARI, Univ.-Prof Dr. Rudolf Likar, der auch Leiter einer der größten Schmerzambulanzen in Österreich ist, teilt die akute Sorge der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG) hinsichtlich der Versorgung von Schmerzpatienten mit Medikamenten. »Viele gut wirkende Mittel sind derzeit nicht lieferbar diese lassen sich auch nicht so ohne weiters ersetzten, denn der Umstieg auf andere Präparate ist nicht immer möglich. Allen voran haben wir Schmerzmediziner Schwierigkeiten bei jenen Medikamenten, die Rückenmarksnah appliziert werden müssen. Diese Patient:innen müssen nun wegen des Medikamentenwechsels stationär aufgenommen werden.« erklärt der anerkannte Schmerzexperte Rudolf Likar und bestätigt, dass eine kontinuierliche Schmerztherapie vor allem bei chronisch multimorbiden Patienten wesentlich ist. 

MEDIZINPRODUKTE WIE SCHMERZPUMPEN UND SCHMERZKATHETER NICHT MEHR VERFÜGBAR

Zusätzlich zu diesen Lieferproblemen von wichtigen Präparaten haben auch Medizinprodukte, die in der Schmerztherapie jahrelang im Einsatz waren, die ce-Zertifizierung verloren. Dabei handelt es sich in erster Linie um Schmerzpumpen und Schmerzkatheder, die vor allem bei Patienten mit starken chronischen Schmerzen, bei Krebspatienten mit starken Tumorschmerzen und nach Operationen eingesetzt werden. »Wenn auch einige innovative Apotheken, Schmerzmittel selbst produzieren und erzeugen, ist jedoch für Opioide und Medizinprodukte leider kein Ersatz in Sicht. Eine weitere Hürde in der Versorgung von Schmerzpatienten liegt darin, dass bestimmte Medikamente, wie bestimmte Cannabinoide in Österreich erst gar nicht zugelassen sind, obgleich diese eine nachweisliche Wirkung zeigen und international sehr wohl eingesetzt werden.« so Rudolf Likar, der auch den regional unterschiedlichen Zugang von Schmerzpräparaten wie er in Österreich in den neun Bundeländern gehandhabt wird, kritisiert.

ES BRAUCHT MEHR HOCHSPEZIALISERTE FACHÄRZT:INNEN

Die durch den Markt hervorgerufenen Probleme in der Versorgung können nur durch Fachärzt:innen,  die neben dem Schmerzdiplom über vertiefte Kenntnisse in der Schmerztherapie verfügen, gelöst werden. Die ÖGARI setzt daher auf Aus- und Weiterbildung. Entsprechende Ausbildungstools finden laufend statt. 

Dr. Britta Fischill
Fischill PR
+43 676 3039699
britta@fischill.at

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