Gen Z: nicht faul, aber fordernd

Laut einer qualitativen Studie von karriere.at sind die 18- bis 29-Jährigen nicht so arbeitsscheu, wie ihnen von vielen Seiten vorgeworfen wird, sondern lernfreudig und leistungsbereit.

Die Gen Z gilt unter älteren Arbeitnehmer*innen als faul und aufmüpfig, sie habe zu hohe Ansprüche und Erwartungen an Arbeitgeber. Demgegenüber sagen die 18- bis 29-Jährigen selbst, dass sie durchaus bereit sind erst nachhause zu gehen, wenn eine Aufgabe erledigt ist und einen Arbeitgeber suchen, der die persönliche und fachliche Weiterentwicklung fördert. Das ergab eine qualitative Studie von karriere.at in Zusammenarbeit mit dem Motivforschungsinstitut comrecon brand navigation.

„Arbeitnehmer*innen der Gen Z wollen nicht Arbeitskraft sein, sondern als Menschen wahrgenommen werden, die ihr Können und Wissen einbringen. Sie möchten gefördert und gefordert werden, fühlen sich jedoch häufig nicht ernst genommen und ausgenutzt“, erklärt Motivforscherin und Studienleiterin Charlotte Hager.

KOMMUNIKATION AUF AUGENHÖHE GEFRAGT 

Ob falsche Versprechungen, unfaires Gehalt oder Aufgaben, die sich nicht mit der Ausschreibung decken – die Gen Z setzt Ehrlichkeit und Transparenz für eine gute Zusammenarbeit voraus. Werden einzelne Mitarbeitende bevorzugt oder gibt es nur fürs Management Lob, kommt das bei ihnen nicht gut an. Dass sie jedoch ohne lang zu zögern bereit sind den Job zu wechseln, bestätigt die Studie nicht. Vielmehr sehnen sich auch junge Arbeitnehmer*innen nach einem sicheren Job.

GUTES MITEINANDER STATT ELLBOGENMENTALITÄT

Besonders wichtig ist den Jungen ein gutes Arbeitsklima, das von Fairness, Feedback und gegenseitigem Respekt geprägt ist, nicht nur ihnen selbst, sondern auch ihren Kolleg*innen gegenüber. Arbeitgeber sind daher gefordert, eine Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung durch offene Kommunikation zu schaffen und den Teamspirit zu fördern, um junge Leute anzuziehen.

„Der Arbeitgeber- hat sich zum Arbeitnehmer*innenmarkt gewandelt, daher finden die jungen Menschen, die heute in den Arbeitsmarkt eintreten, ganz andere Voraussetzungen vor als frühere Generationen. Arbeitgeber müssen sich anstrengen, ein authentisches, schlüssiges Bild vom Arbeitsalltag zu zeichnen, um junge Menschen für sich zu gewinnen und Unternehmenswerte glaubhaft wiederzugeben“, so karriere.at-CEO Georg Konjovic.

ZUR STUDIE

Im Auftrag von karriere.at hat das Motivforschungsinstitut comrecon brand navigation eine qualitative Studie unter 18- bis 29-Jährigen, die in Österreich leben, durchgeführt. Basis für diese Motivstudie bildet ein 10-tägiges Online-Forum mit 64 Teilnehmer*innen und rund 3.400 abgegebenen und analysierten Beiträgen sowie 12 Tiefeninterviews.

karriere.at GmbH
Maresa Mayer
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